374. Auktion - Die Sammlung ERIVAN
27. Juni 2020 in Wiesbaden
1859, Wappenausgabe auf Papier mit Wasserzeichen ½ Schilling dunkelviolettgrau in sehr schöner frischer tiefer Farbe, links unten gut voll- sonst allseits sehr breitrandig, mit glasklar übergehend aufgesetztem Doppelkreisstempel "LUEBECK 28/2" (1859) auf vollständiger Drucksachensendung unter Streifband nach Crevitz in Mecklenburg. Die Marke war zur Kontrolle gelöst und wurde zum Ausgleich zwischen Streifband und Drucksache mit Falz auf zusätzlicher kleiner Unterlage befestigt und replaziert; das beim Öffnen zerrissene Streifband wurde zusammengefügt und eine Beschriftung auf dem Drucksachenpapier praktisch unsichtbar entfernt. Einzelfrankaturen dieser Marken sind - insbesondere in derart schöner Erhaltung - außerordentlich selten, auf Drucksache in der Heinrich-Köhler-Kartei nur eine weitere registriert. Signiert Ressel, Decker, Kleeberg und Stock; Fotoattest Heitmann BPP (2020) (Mi.-Nr. 1) Provenienz: 29. Heinrich Köhler-Auktion (1923), 71. Corinphila-Auktion (1984), 188. Grobe-Auktion (1995), John Boker jr. (1987)
1859, Wappenausgabe auf Papier mit Wasserzeichen, 1 Schilling schwärzlichorange in schöner tiefer Farbe und allseits voll- bis meist breitrandig, mit sauber aufgesetztem Strichstempel und nebengesetztem Doppelkreisstempel "LUEBECK 18 9" (1861) auf komplettem kleinen Faltbrief mit Inhalt aus Blomnath nach Gneversdorf bei Travemünde. Sehr schöne, tadellose und ursprüngliche Erhaltung. Signiert Drahn und Kruschel, Fotoattest Heitmann BPP (2020) (Mi.-Nr. 2)
Provenienz: Maurice Burrus (1964), 12. Kruschel-Auktion (1979), 19. Kruschel-Auktion (1984)
4 Schilling dunkelgrün in sehr schöner tiefer Farbe und allseits breitrandig mit ungewöhnlicher 'Doppelentwertung' durch blauen Absenderstempel und klar aufgesetztem Strichstempel auf Briefhülle mit sauber nebengesetztem Doppelkreisstempel "LUEBECK 28/1" (1862) nach Breslau mit Transit- und Ankunftsstempeln. Eine besonders attraktive Einzelfrankatur in tadelloser Erhaltung. Fotoattest Heitmann BPP (2020) (Mi.-Nr. 5a)
Provenienz: Konsul Eduard Friedrich Weber (Eigentümerstempel rückseitig), John Boker jr. (1985)
1859, Wappenausgabe 2 Schilling braun, der Fehldruck mit Inschrift "ZWEI EIN HALB", sehr schöne tiefe und frische Farbe und allseits breitrandig mit sauber übergehend aufgesetztem Strichstempel auf Briefhülle mit nebengesetztem Doppelkreisstempel "LUEBECK 27 5" (1862) nach Hamburg mit Ankunftsstempel. Die Marke war vom Brief gelöst, sie zeigt in der Durchsicht eine kleine gering helle Stelle. Diese Marke zählt auf Brief zu den großen Altdeutschland-Seltenheiten. Die Heinrich-Köhler-Kartei hat insgesamt nur 6 Einzelfrankaturen mit Poststempelentwertung registriert, dies ist zweifellos eine der attraktivsten und qualitativ besten. Signiert Friedl, Wien und Fotoattest Heitmann BPP (2020) (Mi.-Nr. 3F) Provenienz: Sammlung Koch, Gießen (Gilbert & Köhler, 1908), Sammlung Rothschild (Harmer, 1939), Alfred Caspary (H.R. Harmer, 1956), John Boker jr. (1987)
1863, Prägedruckausgabe, 2 Schilling karmin, 2 Einzelwerte als Paar geklebt, beide farbfrisch und gut durchstochen mit sauber aufgesetztem Bahnpost-Rahmenstempel "POST-SPED.-BUR. LÜBECK-HAMBURG 2 10 ZUG No. IV" auf Briefstück, Kabinett. Signiert Bloch und Fotobefund Heitmann BPP (2020) (Mi.-Nr. 10A)
2 Schilling karmin im senkrechten 3er-Streifen, farbfrisch und gut durchstochen mit sauber aufgesetztem Doppelkreisstempel "LUEBECK 12/12" (1867) auf blauem Briefkuvert nach Nimes in Frankreich mit Transit- und Ankunftsstempeln. Leichte Reinigungs- und Beförderungsspuren, sonst einwandfreie und ursprüngliche Erhaltung. Ein attraktiver und außerordentlich seltener Auslandsbrief. Bei dem 3er-Streifen handelt es sich um die größte bekannte Einheit dieser Marke auf Brief; wir haben keinen weiteren registriert. Fotoattest Heitmann BPP (2020) (Mi.-Nr. 10A)
Provenienz: John Boker jr. (1985)
1863, Prägedruckausgabe 2½ Schilling ultramarin, farbfrisch und gut durchstochen mit sauber auf- und nebengesetztem Doppelkreisstempel "LUEBECK 14/5" auf Briefkuvert nach Güstrow. Das Kuvert kleine Beanstandungen, sonst einwandfrei. Eine attraktive Einzelfrankatur. Signiert W. Schulze und Traber, Fotoattest Heitmann BPP (2020) (Mi.-Nr. 11A)
Provenienz: Sammlung Traber (157. Edgar Mohrmann-Auktion, 1981)
2½ Schilling ultramarin im waagerechten Paar, farbfrisch und mit allseits gutem Durchstich, mit leicht auf- und nebengesetztem Doppelkreisstempel "LUEBECK 6/6" auf Briefkuvert der 2. Gewichtsstufe nach Gnoyen in Mecklenburg. Das Kuvert links in der Faltung etwas angetrennt mit kleinem Randriß, das Paar unbedeutende lagerbedingte Randtönung, sonst einwandfrei. Dieser unscheinbar wirkende Brief stellt eine der größten Frankatur-Seltenheiten Lübecks dar; wir haben nur eine weitere Mehrfachfrankatur dieser Marke registriert, als Paar-Frankatur Unikat. Signiert Decker und Fotoattest Heitmann BPP (2020) (Mi.-Nr. 11)
Provenienz: John Boker jr. (1985)
1865, Ergänzungswert 1½ Schilling dunkelbraunpurpur, 2 Einzelwerte, beide farbfrisch und abgesehen von einer gerundeten Ecke bei der rechten Marke sauber durchstochen und tadellos, mit Doppelkreisstempel "LÜBECK F.P.A. 21. 5" (1866) auf vollständiger Postanweisung mit Coupon nach Rendsburg. Das Formular mit üblicher senkrechter Faltung außerhalb der Frankatur, kleinen Randrissen sowie üblichen leichten Gebrauchs- und Lagerspuren. Ein attraktives und seltenes Stück; wir haben nur 5 weitere Postanweisungen von Lübeck registriert. Signiert Richter und Fotoattest Heitmann BPP (2020) (Mi.-Nr. 14) Provenienz: 119. Heinrich Köhler-Auktion (1947), John Boker jr. (1987)