374. Auktion - Die Sammlung ERIVAN
27. Juni 2020 in Wiesbaden
1852, Oldenburgisches Hauswappen 1/3 Silbergroschen schwarz auf grün, 2 senkrechte 3er-Streifen, beide sehr schön farbfrisch und voll- bis breitrandig (der rechts klebende Streifen rechts unten am Rand gering aufgefasert), mit blauem Rahmenstempel "VAREL 30/11" (1858) auf Briefhülle nach Wölpke bei Nienburg. Dies ist die höchste Mehrfachfrankatur dieser Marke. Die Heinrich-Köhler-Kartei registriert nur eine weitere. Ein außerordentlich seltener Brief in sehr schöner und ursprünglicher Erhaltung. Provenienz: 101. Grobe-Auktion (1955), John Boker jr. (1988)
1/30 Taler schwarz auf blau im waagerechten 3er-Streifen der Type I-III-I, farbfrisch und voll- bis breitrandig mit blauem Langstempel "FRANCO" auf kleiner Briefhülle mit nebengesetztem Rahmenstempel "OLDENBURG 13/6" nach Nienburg mit rückseitigem Bahnpoststempel "MINDEN/BERLIN". Ein sehr schönes Stück in tadelloser Erhaltung. Mehrfach signiert, Fotoattest Walter Engel BPP (1978) und Fotoattest Stegmüller BPP (2020) (Mi.-Nr. 2I/2II)
Provenienz: Maier-Auktion (1916), Dr. Walter Marx (10. Kruschel-Auktion, 1978)
1/30 Taler schwarz auf blau, Type I, farbfrisch und voll- bis breitrandig mit sauber auf- und nebengesetztem blauen Rahmenstempel "ATENS 8/6" auf Briefkuvert nach Washington D.C., befördert über Bremen. Die Frankatur zahlt die Postvereinstaxe bis Bremen, das Weiterfranko von 4½ Silbergroschen (= 10 Cents) musste vom Absender bar bezahlt werden. Vorderseitiger Anlandestempel "N. YORK U.S. PKT. PAID / JUN 30". Ein sehr schöner und seltener Transatlantik-Brief mit 'geteiltem Franko'. Fotoattest Stegmüller BPP (2020) (Mi.-Nr. 2I)
Provenienz: 41. Heinrich Köhler-Auktion (1927), John Boker jr. (1986), 'Westerloy' (26. Erhardt-Auktion, 1992)
1859, Oldenburgisches Staatswappen 1 Groschen schwarz auf blau im waagerechten 3er-Streifen, zwischen der 1. und 2. Marke mit extrem breiten Zwischenraum von 7 mm sowie senkrechter Klischéeverschiebung, mit sauber auf- und nebengesetztem blauen Rahmenstempel "OLDENBURG 9/5" auf Briefstück. Dieser altbekannte Streifen gibt seit seiner Entdeckung Rätsel auf. Unterlagen über den Druck der oldenburgischen Freimarken wurden bereits im 19. Jahrhundert vernichtet. Heinrich Köhler und Richard Kauert hielten das Stück für eine Brücke zwischen zwei abwechselnd nebeneinander gedruckten 100er-Bogen, jedoch ist dies nicht nachweisbar. Der Prüfer Franz Stegmüller schreibt: "Die unterschiedlichen Abstände der Marken sind durch ungenaues Aufsetzen des Umdruckbogens auf dem Druckstein entstanden.". In jedem Falle handelt es sich hier um eine bedeutende Rarität; bis heute ist nur ein einziges weiteres Belegstück dieses weiten Abstandes registriert, dabei handelt es sich um eine Einzelmarke mit großem Teil der rechten Nachbarmarke aus der Sammlung Dr. Marx (10. Kruschel-Auktion, 1978). Eine große Seltenheit der Oldenburg-Philatelie. Signiert Kauert mit Befund, Fotoattest Engel BPP (1978), Fotoattest Stegmüller BPP (2020) (Mi.-Nr. 6a)
Provenienz: Sammlung Sarasin, Basel (abgebildet und beschrieben im Ausstellungskatalog der NABA 1971)
1 Groschen schwarz auf blau, breit- bis überrandiges rechtes Randstück mit ca. 6 mm Bogenrand, mit sauber auf- und nebengesetztem blauen Rahmenstempel "HEPPENS 2/5" auf Briefhülle nach Jever. Die Marke einwandfrei, die Briefhülle in den Faltungen teils brüchig und kleine unauffällige Schürfstellen in der Adresse nachgezogen. Mehrfach signiert und Kurzbefund Stegmüller BPP (Mi.-Nr. 6a)
Provenienz: John Boker jr. (1985)
1859, Staatswappen auf farbigem Papier 3 Groschen schwarz auf gelb, voll- bis überrandig, oben mit Teil der Nachbarmarke, mit blauem Rahmenstempel "OLDENBURG 21/9" auf Briefkuvert über die 'Prussian Closed Mail' nach Havanna, Kuba, der Brief ist mit 22 Groschen vollständig bezahlt, jedoch nur das Vereinsporto als Freimarke verklebt, das Weiterfranko in Höhe von "19" Groschen bar bezahlt und vorder- und rückseitig notiert. Die Marke links gering fleckig, sonst tadellose und schöne Erhaltung. Einer der seltensten Auslandsbriefe von Oldenburg. Signiert Alcuri und Fotoattest Brettl BPP (2006) (Mi.-Nr. 8)
1/3 Groschen blaugrün mit Plattenfehler "Dritto", farbfrisch und voll- bis breitrandig, ungebraucht mit Originalgummi. Signiert Köhler und Fotoattest Stegmüller BPP (2020) (Mi.-Nr. 10aI)
1861, Staatswappen auf weißem Papier 1/4 Groschen orange, 1/3 Groschen blaugrün (Plattenfehler IV), ½ Groschen dunkelbraun und 1 Groschen blau, alle farbfrisch und voll- bis breitrandig, ungebraucht, die 1 Groschen mit Teilen der Originalgummierung. Die 1/3 Groschen minimal helle Stellen, sonst alle einwandfrei, teils signiert, jeweils Kurzbefund Stegmüller BPP (Mi.-Nr. 9, 10aIV, 11b, 12a)
1861, Staatswappen auf weißem Papier ½ Groschen orangebraun, farbfrisch und voll- bis meist breitrandig mit glasklar aufgesetztem blauen Rahmenstempel "TETTENS 15/1" (1864) auf kleinem Ortsbrief (Rechnung). Eine besonders schöne Einzelfrankatur in tadelloser Erhaltung und als Ortsbrief eines so kleinen Ortes ganz außergewöhnlich. Signiert Hassel und Fotoattest Stegmüller BPP (2020) (Mi.-Nr. 11b)
Provenienz: 17. Müller-Auktion (Basel 1958), John Boker jr. (1985)
½ Groschen hellrotbraun im waagerechten Paar, allseits enorm breitrandig und in schöner leuchtend frischer Farbe, mit sauber aufgesetztem blauen Doppelkreisstempel "OLDENBURG 31 8" auf Briefhülle nach Varel. Leichte Brieffaltungen außerhalb der Frankatur, sonst tadellose und bemerkenswert frische Erhaltung. Fotoattest Stegmüller BPP (2020) (Mi.-Nr. 11a)
Provenienz: 48. Corinphila-Auktion (1962), John Boker jr. (1986)
1 Groschen grünlichblau, voll- bis breitrandig mit sauber auf- und nebengesetztem blauen Doppelkreisstempel "OLDENBURG 26 11" auf Ganzsachenumschlag 1861, 1 Groschen preußischblau im Kleinformat als Chargé-Brief nach Vechta mit nebengesetztem roten Zackenkranzstempel "Recomandirt". Eine sehr seltene Kombination, die in der Heinrich-Köhler-Kartei nur noch zweimal registriert ist (jedoch beide im Gegenstaz zu diesem Stück nicht einwandfrei). Fotoattest Stegmüller BPP (2020) (Mi.-Nr. 12b+U2A) Provenienz: John Boker jr. (1987)
1862, Wappenausgabe durchstochen 11 3/4, 1/3 Groschen grün im 9er-Block, farbfrisch und gut durchstochen (lediglich die mittlere untere Marke leichter Durchstichmangel), ungebraucht mit getöntem Originalgummi. Der Block ist etwas angetrennt (mit Falzen gestützt), durch die 3 rechten Werte recht unauffällige senkrechte Bugspur. Einheiten der eng durchstochenen Werte, die vollständig aufgebraucht wurden sind kaum bekannt, dies ist die größte ungebrauchte Einheit dieser Marke und als solche Unikat. Fotoattest Stegmüller BPP (2020) (Mi.-Nr. 15A)
½ Groschen rötlichorange, 1 Groschen karmin und 2 Einzelwerte 2 Groschen ultramarin, mit jeweils sauber aufgesetztem Rahmenstempel "ABBEHAUSEN 11 IX" auf kleinem Briefkuvert über Bremen nach Washington D.C. mit vorderseitigem Bremer Rahmenstempel sowie rotem "N.YORK BREM. PKT. PAID / SEP 28". Die ½ Groschen leicht oxidiert, die rechte 2 Groschen-Marke oben kleiner Randspalt, sonst einwandfreie ursprüngliche Erhaltung. Ein attraktiver Brief der bekannten Hansmann-Korrespondenz. Fotoattest Stegmüller BPP (2020) (Mi.-Nr. 16a, 17A, 18A)
Provenienz: 146. Stelzer-Auktion (1981), John Boker jr. (1987)