378. Auktion
21.-26. März 2022 in Wiesbaden
Seiten
1850, 1 Schilling blau im senkrechten Paar, unten rechts kurz in der Randlinie berührt, sonst voll- bis meist breitrandig, mit klar und leicht aufgesetztem Roststempel "3“ auf komplettem Faltbrief mit sauber nebengesetztem Doppelkreisstempel "P. A. ALTONA 22/1 51“ nach Brunsbüttel. Die untere Marke links kleiner Randspalt, wahrscheinlich bedingt durch die Abstempelung, sonst einwandfrei. Der Brief ist mit 2 Schilling korrekt frankiert für die erste Gewichtsstufe und einer Entfernung über 5 Meilen in der 2. Portoperiode ab dem 1. Januar 1851. Eine seltene und attraktive Frankatur; wir haben nur ein weiteres senkrechtes Paar auf Brief registriert. Fotoatteste RPSL (1929, etwas lädiert), und Møller BPP (2021)
Provenienz: Gekauft bei Ernst Stock 1928 (Originalrechnung über 600 Reichsmark beiliegend mit dem Vermerk "Lowest price for a non-millionaire !", 234. Heinrich Köhler-Auktion, 1981 (Titelseite), John Boker jr. (1988)
2 Schilling dunkelrosa, unten rechts unmerkliche kleine Randreparatur, sonst voll-bis breitrandig und farbfrisch, mit leicht aufgesetztem Roststempel "3" auf Briefhülle mit rückseitigem Aufgabe Stempel "L. P./No.5“ von Blankenese und vorderseitig etwas schwach abgeschlagenem Doppelkreisstempel von Altona, an den Hauptpastor Wolff in Kiel. Der Brief ist korrekt frankiert in der 2. Portoperiode für eine Distanz über 5 Meilen in der 1. Gewichtsstufe. Vorderseitig kleiner privater Eingangsvermerk. Dies ist der einzige bisher registrierte Landpost-Brief der Wappenausgabe und somit eines der bedeutendsten Stücke der Postgeschichte Schleswig-Holsteins; darüber hinaus stellt schon die 2 Schilling in der b-Farbe auf Brief eine große Seltenheit dar. Fotoatteste Pfenninger (1970, 'tadellos') und Møller BPP (2021)
Provenienz: 2. Interphila-Auktion (1971)
1864, Ziffer im Quadrat, 1¼ Schilling mittelblau/weißrosa im Viererblock, farbfrisch und gut durchstochen, mit sauber aufgesetzter Nummer „170“ HOLSTEINISCHE EISENBAHN, auf kleinem Briefstück, tadellos. Signiert Stolow und Fotoattest Møller BPP (2021)
1864, Ziffer im Quadrat, 1¼ Schilling mittelblau/weißrosa, farbfrisch und gut durchstochen (rechts minimale Beschädigung durch den Stempel) mit sauber aufgesetztem Nummernstempel “48“ und nebengesetztem Einkreisstempel „WESSELBUREN 23 1“ auf komplettem Faltbrief mit Inhalt aus Süderdeich, nach Heide und Neuenkirchen. Ein attraktiver Brief mit dem recht seltenen Stempel.
1¼ Schilling grün, farbfrisch und gut durchstochen, links etwas geschürft, mit sauber auf- und neben gesetztem Streckenstempel „WAMDRUP/ 23/5 II /FLENSBURG“ auf komplettem Faltbrief von Apenrade an die Probstei in Hadersleben. Ein schöner Bahnpost-Beleg.
1¼ Schilling grün im Viererblock, gut durchstochen, unten etwas an den Rand geklebt, dadurch rechts kleiner Eckbug mit minimalem Randspalt, mit einzeln auf- und nebengesetztem Einkreisstempel „KIEL BAHNHOF 14 7“ auf Briefkuvert nach Delmenhorst. Im Durchstich teils gering fleckig, sonst einwandfrei.
Provenienz: John Boker jr. (1985)
1865/67, HERZOGTH. SCHLESWIG, ½ Schilling grün im waagerechten Dreierstreifen, oben und links teils leichte Scherentrennung, sonst gut durchstochen und farbfrisch, mit sauber auf- und nebengesetztem Einkreisstempel „HADERSLEBEN 31 12 67“ an den Schiffsbaumeister Rudolf Reuter nach Kiel mit Ausgabestempel vom selben Tag. Ein besonders schöner Brief vom letzten Tag der Schleswig-Holsteinischen Postverwaltung.
1½ Schilling Mittel grau, zwei Einzelwerte und waagerechtes Paar, farbfrisch und gut durchstochen, mit klar auf- und nebengesetztem Einkreisstempel “FLENSBURG 29 10 67“ auf eingeschriebener Briefhülle der 2. Gewichtsstufe (mit Teil des Inhaltes) nach Eckernförde mit nebengesetztem roten Zackenkranzstempel „Rekomandirt“. Eine attraktive und seltene Mehrfachfrankatur in einwandfreier Erhaltung. Fotoattest Møller BPP (2021)
Provenienz: John Boker jr. (1987)
1865, HERZOGTH. HOLSTEIN auf farbigem Grund, ½ Schilling grünoliv, waagerechtes Paar und Einzelmarke sowie 2 Schilling grauultramarin, zusammen mit Inschrift auf weißem Grund, 4 Schilling braunocker, alle farbfrisch und gut durchstochen, mit kleinem Bahnpost-Einkreisstempel „HOLST. EB.P.SP.B. 2 ZUG 30 4“ auf Briefhülle nach Paris mit vorder- und rückseitigen Transitstempeln. Die unten klebende ½ Schilling leichte senkrechte Bugspur, sonst sehr gute Erhaltung. Ein attraktiver und außerordentlich seltener Auslandsbrief. Signiert Georg Bühler, HK und Jakubek BPP mit Fotoattest (1987)
Provenienz: 161. Grobe-Auktion (1975)
1865, HERZOGTH. HOLSTEIN auf farbigem Grund, 1¼ Schilling lebhaftbraunpurpur in wertstufengleicher Mischfrankatur mit Ausgabe auf weißem Grund, 1¼ Schilling bräunlichlila, mit jeweils sauber aufgesetztem Einkreisstempel „GLÜCKSTADT 8 4 1866“ auf Postvorschuss-Briefhülle nach Tönning. Rückseitig diverse Bahnpoststempel. Eine seltene und attraktive Frankatur. Signiert Bloch, W. Engel BPP und Hunziker
Provenienz: John Boker jr. (1985)
1865, HERZOGTH. HOLSTEIN auf weißem Grund 1¼ Schilling bräunlich lila, zwei Einzelwerte, farbfrisch, teils leichte Scherentrennung bzw. unten durch Randklebung leicht gestoßen, mit sauber auf- und nebengesetztem Einkreisstempel „BORNHÖVED 11 5 1866“ auf kleinem rosafarbenem Briefkuvert nach ‚Wedringen bei Magdeburg‘. Aufgrund der Unterfrankatur mit „2“ Silbergroschen nachtaxiert, nebengesetzt blauer Rahmenstempel „Unzureichend frankirt“ sowie Hinweisvermerk „Neuhaldensleben“. Etwas rauh geöffnet und ganz minimale Patina.
1865/66, 1⅓ Schilling lebhaftrotkamin im waagerechten Paar, farbfrisch und gut durchstochen, in Mischfrankatur auf Preußen-Ganzsachenumschlag Wappen1 Silbergroschen rosa, mit sauber auf- und nebengesetztem Doppelkreisstempel „KIEL 3 9 67“ nach Warsleben bei Oschersleben mit rückseitigem Ausgabestempel. Die Frankatur war gelöst und wurde gereinigt, die Ganzsache ist oben überhalb der Anschrift ergänzt, die obere Rückklappe weitgehend fehlend, sonst einwandfrei. Eine attraktive und außerordentlich seltene Mischfrankatur; nach dem Übergang Holsteins in das preußische Postgebiet, konnten dort seit dem 2.2.1867 auch preußische Freimarken verwendet werden, was jedoch nur ganz vereinzelt geschah. Fotoattest Jäschke-Lantelme BPP (2021)
1850, Wappenausgabe 1 Sch. preußischblau, farbfrisch, gut voll- bis meist breitrandig sauber und leicht entwertet durch Roststempel „39“ der holsteinischen Eisenbahn. Eine sehr attraktive Marke in tadelloser Erhaltung. Signiert Thier und W. Engel, Fotoatteste Jakubek BPP (1989) und Möller BPP (2021)
1850, Wappenausgabe 2 Sch. dunkelrosarot, farbfrisch und allseits gut vollrandig sauber und zentrisch entwertet durch Roststempel „14“ HEILIGENHAFEN. ein sehr attraktives Stück der seltenen Marke mit außerordentlich seltenem Stempel; es sind nur drei Abschläge dieses Stempels auf Marken der 1. Ausgabe registriert. Signiert W. Engel BPP mit Fotoattest, Fotoattest Moeller BPP (2021)
1¼ Sch. weit gewellter Grund, farbfrisch und voll- bis breitrandig, sauber entwertet durch Nr. "113" ALTONA, Pracht, sign. Georg Bühler mit Attest (1977), Fotoattest Moeller BPP (2021)
1865, ½ Schilling rosalila, farbfrisch und gut durchstochen mit sauber aufgesetztem EKr. "AUSG. No.4 8/7" auf Briefhülle mit rückseitigem Lacksiegel "SCHWESINGER KIRCHENSPIEL" nach Husum in dessen Bestellbezirk Schwesing liegt, der Ausgabestempel zusätzlich rückseitig abgeschlagen. Die Briefhülle etwas fehlerhaft; ein in dieser Form außerordentlich seltener Brief.
Provenienz: 14. Heinrich Köhler-Auktion (1917), Gaston Nehrlich (29. Heinrich Köhler-Auktion, 1923)
½ Schilling grün, 4 Einzelwerte als Streifen geklebt mit paarweise auf- und nebengesetztem Ra3 "HUSUM BAHNHOF 25 7 66" auf kleinem Briefkuvert nach Kopenhagen; die rechte Marke unauffällige Bugspuren. Ein attraktiver Auslandsbrief. Fotoattest Moeller BPP (2003)
1865/67, HERZOGTH.SCHLESWIG 1¼ Sch. rosalila, vier Einzelwerte, alle farbfrisch, teils Scherentrennung und zwei Werte kleine Durchstichmängel, mit jeweils sauber aufgesetztem DKr. „CAPPELN 9 9 66“ auf Paketbegleitbrief mit weißem Paketzettel nach Altona. Ein attraktiver Brief in sonst einwandfreier und frischer Erhaltung.
1851, "Aus dem Post-Verein" blauer Ra2 sauber auf unfrankiertem Brief von Paris nach Kopenhagen, taxiert mit "9" Schilling. Das Kuvert unten verklebter Einriß
1854, "KDOPA HAMBURG 24/10" auf komplettem Faltbrief mit nebengesetztem blauen Ra2 "Via Mecklenburg" nach Kopenhagen, taxiert mit "8" Skilling; der Rahmenstempel in blauer Farbe ist sehr selten.
DÄNEMARK: 1851, Ferslew II 4 RBS rotbraun im waagerechten 4er-Streifen (Pos. 44-47), farbfrisch und voll- bis breitrandig mit sauber aufgesetzten Punkt-Ringstempeln und sauber nebengesetztem EKr. "KJØBENHAVN 10/1 1852" auf Briefhülle nach Pinneberg, um 4 RBS überfrankiert. Ein attraktiver Brief mit seltener Streifeneinheit in sehr schöner Erhaltung. Fotoattes Nielsen (2003)
Provenienz: Peer Lorentzen (Hoiland-Auktion, 2003)
DÄNEMARK: 1854, 2 Skilling blau in Mischfrankatur mit 1864, Ovalausgabe 4 Skilling rot mit Duplex "181/SJAELL. JB. PKT. 9/12" auf Briefhülle über Hadersleben und Sonderburg nach Lysholm. Die 4 Skilling in der oberen Zähnung leicht bestoßen und die Frankatur gering fleckig, sonst gute Erhaltung. Eine außerordentlich seltene Frankaturkombination, die nur auf wenigen Ganzstücken belegt ist. Fotoattest Moeller BPP (2005)
1864, 31.1., unbezahltes Briefkuvert von "NORDBORG 31/1 1864" nach San Francisco, transportiert über Apenrade (1.2.), Hamburg (9.2.), Aachen (10.2.) und New York (28.2.), vorderseitig "U.S. NOTES 54" und "35" (Cents Münzwährung). Etwas fleckig aber insgesamt gute Erhaltung. Ein seltener Brief vom Schauplatz des 2. dänischen Krieges in die Vereinigten Staaten zur Zeit des Bürgerkrieges.
1864, 2.2., kompletter Faltbrief von Kiel frankiert mit 1863, 4 Skilling rötlichbraun, sauber entwertet durch Nummer "121" nach Hobro bei Randers, taxiert mit "6" in Rötel. Kiel wurde am 1.2. von den Preußen besetzt. Die dänischen Freimarken wurden unverzüglich für ungültig erklärt, das dänische Postamt blieb jedoch bis zum 6. Februar geöffnet. Bei Ankunft in Dänemark wurden die Nachtaxen von der dänischen Post ignoriert. Ein attraktiver und außerordentlich seltener Brief aus dieser kurzen Periode. Fotoatterte Moeller BPP 82002) und Nielsen (2003)
Provenienz: Peer Lorentzen (Hoiland, 2003)
1864, 14.8., kompletter Faltbrief von Nakskov nach Randers, korrekt frankiert mit 1864, 4 Skilling rot, jedoch taxiert mit "6" Skilling in Blaustift. Nach Öffnung der Häfen am 9.8. konnte die Post wieder über den Seeweg befördert werden, jedoch akzeptierte die preußische Feldpost, die den Postdienst übernommen hatte die Frankatur nicht. Ein attraktiver und seltener Brief
"Feldpostbrief frei bis Hamburg", handschriftlicher Vermerk auf Thurn und Taxis Ganzsachenkarte 9 Kreuzer braun mit Nummer "288" und sauber nebengesetztem DKr. "RUDOLSTADT 10 7" an einen Leutnant in der kombinierten Kavalleriedivision nach Nord-Jütland. Der Brief war bis Hamburg mit der Postvereinsgebühr von 9 Kreuzern bezahlt, danach erfolgte die portofreie Beförderung als Feldpostbrief. Ein attraktiver und seltener Brief, aus dieser Korrespondenz sind insgesamt 8 ähnliche Belege registriert. Fotoattest Sem BPP (2007)
"FELTPOST No.4 P.1 16/7" auf kleinem Briefkuvert, ursprünglich von Kopenhagen, frankiert mit 1864, 4 Skilling rot mit Nummer "1" nach Fyen, von hier mit handschriftlichem "Feltposten N4" nachgesandt nach Middelfart und zurück gesandt nach Kopenhagen, die Marke mit zusätzlicher Nummer "225" entwertet. Die Marke oben durch Randklebung fehlerhaft, sonst gute Erhaltung. Ein interessanter Brief
GRÖNLAND: Inselbrief nach Claushavn mit interessantem Inhalt ".. Die Preußen sind immer noch Aarhaus, Sonderborg ist zerstört und fast alle Häuser in Fredericia ebenso. ...nun da der Tod des Königs verkündet ist kannst du die Flagge wieder auf Vollmast hissen ..."
APENRADE: Damenbrief mit breiter farblos geprägter Zierborde, frankiert mit 4 RBS Ferslew, voll- bis breitrandig mit sauber nebengesetztem EKr. "APENRADE 24/9 1852" nach Tøndern. Das Kuvert kleine Randmängel, insbesondere geklebter Einriß oben links, sonst gute und insgesamt sehr attraktive Erhaltung. Zierbriefe aus den Herzogtümern sind außerordentlich selten. Signiert Moeller BPP mit Fotoattest (2008)
ARRÖESKJÖBING: Briefhülle mit 4 RBS Ferslew mit klar nebengesetztem "ARRÖESKJÖBING 4/7 !851" nach Broholm; die Hülle außerhalb der Frankatur leichte Lagerungsspuren, sonst einwandfrei. Fotobefund Moeller BPP
BURG: Briefhülle mit 4 RBS Ferslew, voll- bis breitrandig mit nebengesetztem handschriftlichem Aufgabevermerk "Burg d. 16/1 52" nach Friedrichsburg auf Seeland. Die Hülle etwas umgefaltet, sonst einwandfrei. Ein seltener frankierter Brief in der kurzen Umtauschphase der Aufgabestempel. Fotoattest Moeller BPP (2007)
CAPPELN: Kompletter Faltbrief mit 4 RBS Ferslew, noch voll- bis breitrandig mit klar nebengesetztem EKr. "CAPPELN 1 8 1852" nach Bredstedt. Erster Tag der Verwendung des EKr. von Cappeln, Pracht, Fotoattest Moeller BPP (2008)
HADERSLEBEN: Briefkuvert mit 4 RBS Ferslew, voll- bis sehr breitrandig mit leicht übergehendem blauen EKr. "HADERSLEV 26/6 1851" nach Schleswig, leichte Patina und rückseitig Papierrückstände an den Rändern von alter Montur. Der früheste bekannte Markenbrief von Hadersleben in attraktiver Erhaltung. Fotoattest Moeller BPP (2008)
RIPEN: Faltbrief mit Teil des Inhaltes, frankiert mit 3 Einzelwerten 4 RBS Ferslew, alle breitrandig und farbfrisch, mit nebengesetztem "RIBE 3 6 1851" nach Neustadt in Holstein. Das Briefpapier in den Faltungen teils etwas brüchig, sonst gute Erhaltung. Das 12 RBS-Porto von Dänemark und Schleswig nach Holstein bestand von April 1851 bis Ende Juni 1853; nur etwa 10 Briefe sind bekannt. Fotoattest Moeller BPP (2002)
"16" auf 1858, 4 Skilling braun, waagerechter 3er-Streifen und Paar, teils berührt auf Briefhülle der 5. Gewichtsstufe mit sauber nebengesetztem "FLENSBORG 22/10 1858" nach Horsens
"66" auf 1858, 4 Skilling gelbbraun, voll- bis breitrandig mit nebengesetztem EKr. "SCHLESWIG 3/2 1859" auf Ortsbriefhülle. Ein seltener Brief; bis Ende 1860 musste für Ortsbriefe das normale Inlandsporto frankiert werden. Sehr schöne und einwandfreie Erhaltung. Fotoattest Moeller BPP (2007)