Marine-Schiffspost: Korrespondenz Marineschiff im Auslandseinsatz - Hofpostamt – Heimat: 1873, Franko-Stempel "BERLIN Fr. 9.12.73" in Rot klar auf Briefkuvert mit rückseitigem Absendervermerk "Neubert Steuermann an Bord Sr. Majestät Schiff “Elisabeth“ Carthagena Spanien" über das Hofpostamt in Berlin nach Kiel mit Ausgabestempel. Rückseitig fehlt ein kleiner Teil der Verschlussklappe, sonst in guter Gesamterhaltung. Aus der frühen Zeit der Kaiserlichen Marine (Brustschild-Zeit) sind nur ganz wenige Briefe von Marineangehörigen auf hoher See in die Heimat bekannt, eine Marineschiffspost-Seltenheit. Die S.M.S. Elisabeth wurde 1868 auf der Königlichen Werft in Danzig gebaut. In der zweiten Hälfte des Jahres 1873 war sie Teil des deutschen Geschwaders vor der spanischen Küste, wo sie u. a. die Seeschlacht vor Cartagena beobachtete. Das Porto für Briefe von Matrosen im Mannschaftsdienstgrad in die Heimat betrug 1 Gr., wurde an Bord eingezogen und später mit dem Marine-Post-Büro in Berlin abgerechnet. Die Briefe wurden unfrankiert in Sammelumschlägen (Hofpostamtsumschläge) bei nächster Postübernahmemöglichkeit an das Marine-Post-Büro beim Hofpostamt in Berlin gesandt. Dort wurden die einzelnen Briefe mit dem roten DKr.-Franco-Stempel und der Röteltaxe “1“ als bezahlt gekennzeichnet und an die Empfänger weitergeleitet.
Provenienz: Jürgen Kessing (7. Andreas Schlegel-Auktion, 2010)