377th Auction
20. - 25. September 2021 in Wiesbaden
1870, 29.7.: 2 Groschen blau mit Ra2 „STENDAL 29.7.“ auf komplettem Paketbegleit-Faltbrief mit handschriftlichem Vermerk „Feldpost Brief“ an einen Pionier nach Berlin mit rückseitigem Vermerk „Adressat befindet sich im Lazareth zu Reims“ und entsprechender Nachsendung nach Reims. An Soldaten der mobilen Truppen konnten Pakete unbegrenzt nur bis zum 31.7.1870 versendet werden, danach nur bei zeitlich begrenzten Paketaktionen zum 5 Groschen-Tarif. Der Faltbrief rückseitig mit kleiner Fehlstelle und Alterspatina, sonst in guter Erhaltung; bisher ist nur dieser Paketbegleitbrief mit 2 Groschen-Porto nach Frankreich bekannt
1870, 9.8.: Feldpost-Briefkuvert mit klarem Ra3 "BERLIN.POST-EXP. 9. POSTDAM.BAHN. 9.8.70“ und rückseitigem Papiersiegel des Johanniter-Ordens an den Prinzen Friedrich Carl von Preußen im Hauptquartier der 2. Armee in Thiaucourt mit Ankunftsstempel „K.PR.ARMEE-POST-AMT 2. ARMEE 16.8.“, Umschlag mit Falt- und Knitterspuren
12.8.: Feldpost-Vordruckkuvert als Wertbrief von „VORSFELDE 12.AUG.1870“ mit rückseitig fünf Lacksiegeln an einen Gefreiten ins Feld und zurück mit rückseitig diversen handschriftlichen Vermerken mit u.a.“ „Der Gefreite Böring ist im Lazareth zu Hanconcourt an Thypus verstorben“, Umschlag etwas fleckig
14.8.: Briefkuvert „Telegraphische-Depesche“ mit DKr. „STARTARD I. POMMERN 14.8.“ und handschriftlichem Vermerk „Kriegs-Nachrichten“ als „Portoplichtige Dienstsache“ per Express nach Massow mit Ausgabestempel, vorderseitig mit handschriftlichem Gebühren-Vermerk „3 ½ …“ (Groschen), seltene Verwendung
15.8.: Feldpost-Correspondenzkarte mit Stempel „K.PR. FELD-POST-EXP. 14. INF:DIV (15)/8“ nach Luxemburg mit Ankunftsstempel, Karte mit Beförderungsspuren und fleckig, recht seltene Destination
[WITHDRAWN]
Telegramme: 1870, „Telegrapische Depesche“ -Kuvert mit Feldpoststempel „K.PR. ARMEE-POST-AMT 3. ARMEE 3.9.“ und handschriftlichem Vermerk „Per Relais zu befördern“ nach Varemes. Der Umschlag mit stärkeren Beförderungsspuren und rechts etwas beschnitten mit kleiner, hinterlegter Fehlstelle; trotz der Einschränkungen eine seltene Verwendung mit Feldpost-Aufgabestempel
1.10.: Briefkuvert komplett mit Inhalt und rotem Stempel K.PR.ARMEE-POST-AMT 1. ARMEE 1.10.“ nach Brossen mit Ankunftsstempel in sehr guter Erhaltung, das Feldpostamt befand sich zu dieser Zeit in Bazoncourt
4.10.: England Königin Viktoria 1 Pence und 2 Pence je mit Dublex-Stempel „FARNBORO-STATION OC.4/623“ auf Briefkuvert mit Leitvemerk „via Ostende“ und Kennzeichnung "Feldpostbrief" und blauem Grenzdurchgangsstempel „AUS ENGLAND PER AACHEN FRANCO“ an einen deutschen Leutnant des 3. Armee-Corps mit kleinen Berförderungsspuren. Alle Feldpostbriefe aus dem Ausland hatten keine Portofreiheit und mussten als normale Briefe frankiert werden, hier wurde der Brief vermutlich über die Postsammelstelle Cöln weiter an den Empfänger im Felde bei Vernéville befördert, recht seltene Verwendung
6.10.: Paketbegleit-Briefkuvert mit rotem Franco-Stempel „RATIBOR F. 6.10.70“ an einen Soldaten der 1. Landwehr Inv. Division nach Kehl, postlagernd mit Nachsendung ins Feld mit Leitvermerk „Saargemünd“ und Feldpostankunftsstempel und zweiter Nachsendung mit rückseitigem Ra1 „P.C.H“ nach Dresden mit handschriftlichem Ankunftsvermerk. Der Umschlag mit stärkeren Beförderungsspuren und links unten fleckig, trotz der Einschränkungen noch feiner Paketbrief aus der ersten Paketaktion
6.10.: „Feldpost-Correspondenzkarte“ mit Aufgabestempel „BERLIN P.E. No. 2 6.10.70“ und rückseitigem Ra3 „VON DER FELDPOST AUSGEGEBEN 11.10.“ an die Armee-Intendantur der 3. Armee zu Versailles, Karte einmal gefaltet und mit verklebtem Riss oben
19.10.: 5 Groschen ockerbraun mit DKr. „KOENIGSBERG PR. 19.10.“ auf „Feldpost-Correspondenzkarte“ als Paketadresse an einen Vize-Feldwebel des 9. Armee-Corps in der Nähe von Metz. Die Karte und Marke fehlerhaft bzw. stärkere Alterungsspuren; nicht häufige Verwendung während der ersten Paket-Aktion, signiert Spalink BPP
1870, 18 Kreuzer olivbraun mit EKr. „FRANKFURT A.M.“ (ohne Datum/Jahreszahl) auf „Feldpost-Correspondenzkarte“ als Paketadresse an einen Gefreiten der 3. Armee in Versailles. Die Karte wurde einmal gefaltet und hat Randfehler sowie die Marke mit leichter Randklebung oben. Äußerst seltene Verwendung der 18 Kreuzer-Marke während der ersten Paket-Aktion vom 15.10. bis zum 8.12.70, bisher sind nur zwei Verwendungen aus dem Kreuzerbezirk bekannt, signiert Ebel, Kruschel und H.Krause
28.10.: ½ Groschen rotlila auf „Correspondenz-Karte“ mit nebengesetztem Feldpoststempel „K.PR. FELD-POST-EXPED. 20. INF:DIV. 28.10.(70) nach Schöppenstedt mit Ankunftsstempel, Formular einmal gefaltet und kleine Randknitter, interessante Verwendung einer vorfrankierten Correspondenzkarte im Felde
14.11.: portofreie Paketbegleit-Viertelbogen „Noth-Adresse“ mit rotem Franco-Stempel „FRANKFURT A/MAIN N3 F. 14.11.70“ nach Waltershausen mit Ankunftsstempel. Bei nicht zustellbaren Paketen an Soldaten wurden alle privaten Pakete über Frankfurt zurückgesandt und der Absender mit einer Noth-Adresse benachrichtigt, hier mit dem handschriftlichen Vermerk „Krank im Lazareth, wo? unbekannt“ über den Grund der Rücksendung auf der Vorderseite; sehr seltene "Noth-Adresse" mit nicht nötigem Franco-Stempel als Aufgabestempel in guter Gesamterhaltung
15.11.: 5 Groschen ockerbraun mit DKr. „LENNEP 15.11.70“ auf „Feldpost-Correspondenzkarte“ als Paketadresse mit Paketzettel an einen Soldaten vor Paris und zurück mit handschriftlichen Vermerken „Retour“ und „welche Compagnie“ via Frankfurt mit großem Paketbegleit-Zettel und Leitzettel „Lennep Elberfeld-Remscheid“ nach Lennep. Die Karte hat stärkere Beförderungs- und Alterungspuren und die Marke ist links oben eckrund; trotz der Einschränkungen eine sehr seltene Verwendung, bisher sind nur wenige Retour-Paketadressen bekannt
22.11.: Faltbriefhülle mit Aufgabestempel „BERLIN.POST-EXP. 9 POTSD.BAHNH. 22.11.70“ und rückseitigem Ra3 „VON DER FELDPOST AUSGEGEBEN 27.11.“ an die Feld-Intendantur des 2. Armee-Corps, Briefhülle mit stärkeren Faltspuren
28.11.: Briefkuvert mit Ra3 „MAGDEBURG 3 STADT-POST-EXPED. 28.11.70“ und Tax-Vermerk „2“ (Groschen, für unfrankierte Briefe) an eine Schwester des Johanniter Ordens in ein Lazarett in Metz mit Ankunftsstempel und vorderseitig geänderter Nachgebühr-Taxe „25“ (Centimes). Alle Personen die nicht zu den Militärs bzw. Militärbeamten gehören, genossen bis zum 31.Januar 1871 keine Portofreiheit
10.12.: Paketbegleit-Briefkuvert mit Vermerk „Militaria“ von „BIELEFELD 10.12.70“ via Köln mit rückseitigem Hufeisenstempel „COELN ** 11.12“ (Spalink 4-15) an eine Feldpost-Adresse in Villers-Cotterets mit vorderseitigem Ankunftsstempel „K.PR.FELD-POST-RELAIS No. 33 15.12.“, nicht häufige Verwendung mit rückseitig seltenem Hufeisenstempel
13.12.: Stadtpostmarke (1/2 Schilling) gezähnt mit blauem DKr. „K.PR. FELDPOST-RELAIS No.13. 13.12“ auf „Correspondenz-Karte“ nach Hamburg mit Ankunftsstempel, Formular einmal gefaltet und fleckig, sehr seltene Verwendung einer vorfrankierten Correspondenzkarte mit der Stadtpostmarke im Felde, uns ist bisher kein weiteres Exemplar bekannt
23.12.: 3 Kreuzer karmin mit EKr. „SCHLITZ 23.12.70“ auf "Correspondenz-Karte" als Feldpostkarte mit handschriftlichem Vermerk „St“ (stabiles Quartier) an den freiwilligen Krankenpfleger von Görtz in Corbeille bei Paris. Korrekt frankierte Karte, da der Krankenpfleger keine Portofreiheit genoss. Die Karte einmal gefaltet, sonst in guter Erhaltung, bisher sind nur wenige Karten aus dem Kreuzerbezirk nach Frankreich bekannt
23.12.: Französisches Telegramm-Formular gebraucht mit besonderem Vermerk „O.K.N“ (=Offizielle Kriegs-Nachrichten) und u.a. Text aus Versailles, als Teil der 126. Depesche vom Kriegsschauplatz vom 22. Dezember 1870 versendet von Frankfurt nach Lunéville ins besetzte Frankreich, übliche Falt- und Randfehler
28.12.: 1 Groschen mit Ra3 „K.PR.FELD.POST RELAIS No.23 28.12.“ auf "Correspondenz-Karte“ nach Diez mit Ausgabestempel, Formular mit Knitterspuren links oben und leichte Alterungsspuren, interessante Verwendung einer vorfrankierten Correspondenzkarte im Felde
1871, 5.1.: Norddeutscher Postbezirk Okkupationskarte „Carte de Correspondance“, Ortsdruck von Chateau Tierry, gebraucht als Feldpostkarte mit Ra3 „K.PR.FELD.POST-RELAIS No. 58 5.1.“ nach Brühl bei Cöln mit Ankunftsstempel, Formular mit üblichen Beförderungs- und Alterungsspuren. Obwohl der Absender als Delegierter des Cölner Central-Comités keine Portofreiheit genoss, wurde die Karte ohne Nachgebühr befördert. Sehr seltene Verwendung als Feldpostkarte, bisher sind nur wenige Exemplare dieser Vordrucktype bekannt, signiert Spalink BPP
Referenz: “Die Correspondenzkarten und Postkartenformulare”, Hanspeter Frech (2015)
1871, 9.1.: „Feldpost-Correspondenzkarte“ mit Ra3 „BERLIN.POST-EXP.4 STETTIN.BAHNH. 7.1.71“ auf Leinenumschlag montiert als schwerer Feldpostbrief ins Feld vor Paris adressiert. In einer Sonderaktion vom 27. Dezember 1870 bis zum 9. Januar 1871 konnten Feldpostbriefe bis zu einem Gewicht von 8 Lot portofrei verschickt werden, Umschlag mit stärkeren Alterungsflecken; sehr seltene Verwendung, bisher sind nur wenige gebrauchte Exemplare bekannt
9.1.: Privater Feldpost-Vordruckkuvert mit Soldaten-Abbildung mit Stempel „BREMEN 9.1.71“ an einem Gefreiten in Chartres in der Nähe von Paris. Der Absender gebrauchte versehentlich den Antwort-Vordruckseite, die „Frage“-Seite ist innen unbenutzt, bisher sind nur wenige Umschläge dieser Art aus der Heimat ins Feld bekannt
9.1.: Briefkuvert mit privatem Absender über die Feldpost mit Ra3 „K.PR.FELD-POST-RELAIS No.46 9.1.“ als Portobrief mit Tax-Vermerk „16“ (Skilling) nach Kopenhagen mit Ankunftsstempel, leichte Beförderungsspuren bzw. Patina, seltene Verwendung ins Ausland
19.1.: 1 Groschen rosa und zwei Einzelwerte 2 Groschen blau je mit EKr. „HANNOVER 19.1.71.“ auf „Feldpost-Correspondenzkarte“ als Paketadresse mit Paketzettel an einen Seconde-Leutnant des 10. Armee-Corps bei Le Mans. Die Karte und Marken mit üblichen, stärkeren Beförderungs- und Alterungsspuren bzw. links oben mit kleiner Fehlstelle, trotz der Einschränkungen eine seltene Verwendung während der 2. Paketaktion vom 5.1. bis zum 21.1.1871 mit nur zu dieser Aktion verwendeten Paketbegleit-Zetteln.
Bisher ist nur dieses Exemplar mit dieser Variante bekannt, signiert Spalink BPP
20.1.: Briefkuvert „Feldpost-Sache von der k. württemb. Felddivsion mit klarem Stempel „K.W: FELDOST PION.CORPS 20.1.71“ nach Bonn mit Ausgabestempel, Umschlag einmal gefaltet und rückseitig fehlt ein Teil der rechten Verschlussklappe
3.2.: Briefkuvert mit sehr klarem "GR.BAD.FELDPOSTEXPEDITION 3.FEB“ und rückseitigem DKr. „FELDPOSTRELAIS No. I D. BAD. DIVISION 6.FEB“ als Transitstempel nach Berlin mit Ausgabestempel in guter Erhaltung
17.2.: 3 Kreuzer karmin mit Ra3 „K.PR. FELD-POST-RELAIS No.74. 17.2.(71)“ auf „Correspondenz-Karte“ nach Raunheim mit Ankunftsstempel „NIEDERURSEL 20.2.71“, Formular einmal gefaltet und Alterungsspuren, nicht häufige Verwendung einer vorfrankierten Correspondenzkarte mit Kreuzermarken im Felde
17.2.: Paketbegleit-Faltbriefhülle mit Vermerk „Militaria“ von „STETTIN 17.2.71“ via Berlin nach Metz mit vorderseitig weiter verwendetem französischem Ankunftstempel „METZ 5.MARS“, Faltspuren
1871, Briefkuvert mit klarem Halbkreisstempel „K.B.FELDPOST RELAIS III 27/…“ nach Rostock, leichte Patina und rückseitige Öffnungsspuren, sonst in guter Erhaltung
12.3.: 1 Groschen rosa, 2 Groschen blau und 5 Groschen ockerbraun je mit Ra3 „SAARBRÜCK BAHNH: EXPED: 12.3.(71)“ auf „Feldpost-Correspondenzkarte“ als Paketbegleit-Adresse mit vorderseitigem Lacksiegel einer Feldpost-Einheit und rückseitigem Text eines deutschen Majors mit Datierung „Saarbrücken 12.3.“ nach Einbeck mit Ankunftsstempel. Die Karte einmal gefaltet und die 1 Groschen-Marke mit kleinem Eckfehler durch Randklebung, sonst in guter Erhaltung; seltene Variante einer frankierten Paketbegleitadresse mit Feldpostabsender, vermutlich wurde die Sendung privat nach Saarbrück befördert
27.12.: „Correspondenz-Karte“ als Feldpostkarte mit Stempel „K.PR. FELD-POST-EXPED. 18. INV.DIV 27.12.“ und schwarzem L1 „P.D.“ nach Rom mit Ankunftsstempel, übliche Falt- und Beförderungsspuren. Obwohl es mit Italien kein Abkommen über eine gebührenfreie Beförderung von Feldpostsendungen gab, wurde diese Karte ohne Nachgebühr zugestellt, äußerst seltene Verwendung ins Ausland
Friedenszeit ab dem 10. Mai 1871: Feldpost-Briefkuvert von „STRALSUND 10.5.71“ mit blauem Briefstempel und Ra1 „P.P.“ nach Le Mans mit Ankunftsstempel, Umschlag mit Beförderungsspuren und fehlerhaft; trotz der Einschränkungen ein ansprechender Brief vom Tag des Friedensvertrages
1 Groschen rosa im waagerechten Fünferstreifen mit DKr. „BROMBERG 6.7.71“ auf „Feldpost-Korrespondenzkarte“ als Paketbegleit-Adresse an einen Mayor in Soisson. Die Marken-Einheit zum Teil stark fehlerhaft durch Randklebung und zum Teil hinterlegt, die Postkarte sonst in guter Gesamterhaltung. Von der letzten Paketaktion ab dem 25. April 1871 sind nur wenige Paketadressen bekannt