377th Auction
20. - 25. September 2021 in Wiesbaden
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Seiten
1675, Kpl. Faltbrief der innerbergischen Eisen-Provianthändler von Scheidds nach Lunz am See; rückseitig 3 rote kleine Lacksiegel; kleine Papierbeschädigung oben links, sonst frische Erhaltung
1677, Kpl. Faltbrief von Linz nach Wien mit handschriftlichem Vermerk "sambt einem Vögl Wiltprädt"; "30" Kreuzer Porto für Brief und Paket vorderseitig notiert. In der Parr'schen Zeit war die Briefpost noch nicht von der Fahrpost getrennt
1685, Kpl. Faltbrief von Kremsmünster nach St. Paul mit 7-zeiliger Ergebenheitsadresse und "3" Kreuzern Porto vorderseitig notiert
1691, Kpl. Faltbrief von Linz nach Wien mit vorderseitigem 'Nota bene'-Vermerk und "6" Porto-Notiz
1702, Vorgedruckte Postpferde-Order für eine Fahrt von Wien nach Prag mit dekorativem Wappen des Reichsvizekanzlers Graf Dominik Andreas von Kaunitz. Es handelt sich hier um das früheste bekannte gedruckte Formular der österreichischen Fahrpost und ein Unikat. Fotoattest Dr. Heschl AIEP (2020)
1706, Josef I, römisch-deutscher Kaiser, eigenhändige Unterschrift auf kpl. Faltbrief von Wien an den Landeshauptmann und die königlichen Räte von Mähren nach Brünn mit dekorativer Schnörkel-Adresse und papiergedecktem Siegel. Inhalt ist die Billigung des Kaisers der Nachlaßregelung des Gerhard Heinrich Ritter Butz von Rolsberg, der sich in der Schlacht gegen die Türken bei St. Gotthard in Ungarn sehr hervorgetan hatte und mit der bedeutenden Stelle des k. Postmeisters in Zlabings belehnt wurde
1712, Karl III. Philipp von der Pfalz (1661-1742), Kurfürst und Herzog von Jülich und Berg, eigenhändige Unterschrift (als Gubernator des Habsburger in Ober- und Vorderösterreich) auf kpl. Faltbrief mit papiergedecktem Siegel von Innsbruck an die Äbtissin von Sonnenburg bei Brixen
1713, Kpl. Faltbrief von Johann Franz Kiss, Titularbischof von Annsarien und Abt von Mogyorod von Erlau (Eger) an den kaiserlichen Postverwalter Franz Martin von Parr nach Ofen (Buda). Der Bischof beschwert sich über einen Postmeister an seinem Ort
1719, Prinz Eugen von Savoyen, eigenhändige Unterschrift "Eugenio di Savoya" auf kpl. Faltbrief mit zugehörigem Kuvert mit schönem roten Lacksiegel von Wien an den Marchese di Soncino in Innsbruck
1741/80 (ca.), 4-seitiger ungebrauchter Stundenpass für die Reitpost von Wien über 18 Stationen nach Prag mit genauen Instruktionen und einzeln aufgeführten Stationen. Sehr gute Erhaltung; selten
1741/80 (ca.), 4-seitiger Stundenpass (nur erste und letzte Seite bedruckt) für die Reitpost von Wien nach Breslau, ungebraucht in guter Erhaltung (kleiner Fleck)
1794, Graz, gedruckter Postschein der Parr'schen Post für eine Estafette der Comtesse von Purgstall
1801, Estafetten-Quittung des Hofpostamtes über 57 Gulden für eine Estafetten-Sendung nach Mergentheim
1630, Johann T'Sercles von Tilly (1559-1632), General und Heerführer der Katholischen Liga, Brief mit eigenhändiger Unterschrift von Regensburg mit mehrzeiliger Ergebenheitsadresse an Franz Ludwig von Khueffstein, Landeshauptmann von Österreich ob der Enns nach Linz bezüglich eines Schuldennachlasses eines Rittmeisters in Tilly's Armee. Minimale Bräunungsspuren, sonst sehr gute Erhaltung. Ein seltener früher Brief aus dem 30-jährigen Krieg der mit der Parr-Post befördert wurde. Fotoattest Dr. Heschl VÖB
1639, Kpl. Faltbrief von Wien nach Antwerpen (Anvers) mit doppeltem Cito-Vermerk
1654, Kpl. Faltbrief des Grafen Wizesowitz aus der Gefangenschaft in der Rouen an seinen Verwalter Elias Dressler von Rosenfeld in Prag mit Zito-Vermerk
1663, Christian Ernst, Markgraf von Brandenburg-Bayreuth, eigenhändige Unterschrift auf kpl. Brief an Bürgermeister und Rat der Stadt Eger mit schönem papiergedeckten Siegel
1665, Kleiner Faltbrief von Wien nach Paris mit vorderseitigem äußerst seltenen Eingangsstempel "AT" (etwas trocken aber klar abgeschlagen). Das Taxis-Porto von "6" Patars und das französische von "18" Sols (doppelte Taxe) vorderseitig notiert. Der Schreiber berichtet von der Entsendung von 400 Mann nach Flandern (englisch-niederländischer Krieg), der Entsendung des Grafen von L'Esle nach Constantinopel etc. Der Brief kleine Randfehler. Laut Fotoattest Van der Linden BPP (1999) war der Brief bis dato der einzig bekannte mit dem frühen "AT"-Stempel.
1665, Kpl. Faltbrief aus Passau vom Hofsekretär Bischof Leopold Wilhelms nach Wien im Zusammenhang mit der Übernahme des Lehens Walterskirchen
1668, Kpl. Faltbrief der Forchoudt-Korrespondenz von Antwerpen als Teilfranko-Brief über die luxemburger Rout nach Wien; ab der österreichisch-erbländischen Grenze mit der Parr'schen Post als Brief der 2. Gewichtsstufe befördert und mit "6" Kreuzern taxiert
1668, Kpl. Faltbrief von Malta mit 3 Unterschriften und papiergedecktem Siegel des Malteserordens nach Wien und weitergesandt nach Prag. In Wien wurdn "36" Kreuzer für das Porto bis Wien und das Franko bis Prag bezahlt, bestätigt durch handschriftliches "Prago franca". Schöne Erhaltung; ein recht seltener früher Brief
1670, Kpl. Faltbrief von Passau an den Archidiakon von Oberkärnten, Patrizius von Heneghan in Gmünd. Das Hochstift Passau wurde von der Parr'schen Erblehenspost betreut, erst 1678 wurde es den Thurn und Taxis zugesprochen. Ein postgeschichtlich interessanter Brief
1677, Brief der Forchoudt-Korrespondenz von Linz nach Antwerpen. Das bezahlte Teilfranko nicht notiert, in Antwerpen 6 Stuivers notiert, rückseitig "6 pt de Cologne"
1677, Kpl. Faltbrief der Forchoudt-Korrespondenz von Antwerpen nach Wien mit handschriftlichem "franca p Augta" (Augsburg), die Parr'sche Post berechnete dem Empfänger in Wien "3" Kreuzer Porto. Rückseitig gut erhaltenes kleines Lacksiegel mit Schnurresten
1678, Kpl. Faltbrief von Köln nach Wien mit handschriftlichem "Frop. grz" (franco per Grenze Retz). Der Brief wurde mit der kaiserlichen Reichspost über den Postkurs des Johann von Coesfeld bis Retz befördert, dort übernahm die erbländische Post der Parr den Weitertransport über die Böhmerwald-Route; in Wien hierfür "3" Kreuzer Porto berechnet; das Franco von 6 Albus für die Strecke von Köln bis Retz wurde nicht angeschrieben
1680, Kpl. Faltbrief von Antwerpen nach Prag, bezahlt bis Retz (entsprechende vorderseitige Notiz). Der Brief wurde befördert durch die Taxis-Niederländische-Post über Roermond bis Köln und dann mit der Taxis-Reichspost bis zur österreichisch-erbländischen Grenze, hier übernahm die Parr'sche Post und beförderte den Brief über die Böhmerwald-Route bis Prag. Hierfür vorderseitig "6" Kreuzer Porto notiert
1680, 2 Briefe derselben Korrespondenz, aber in der 1. bzw. 2. Gewichtsstufe als Teilfrankobriefe von Nürnberg nach Linz mit "3" bzw. "6" Porto der Parr'schen Post für die Strecke Passau-Linz vorderseitig notiert
1683, Kpl. Faltbrief von Antwerpen nach Wien mit handschriftlichem "rfoprez"; in Wien "3" Kreuzer Porto von der Parr'schen Post eingezogen. Seit 1681 führte der Postkurs über die Stadt Luxemburg
1688, Kpl. Faltbrief von Amsterdam nach Wien, bezahlt bis zum Taxpunkt Retz, von dort befördert mit der Parr'schen Post über die Böhmerwald-Route. In Wien ungewöhnlicherweise "9" Kreuzer Porto notiert; vermutlich erhielt der Empfänger an diesem Tag mehrere Briefe, die gebündelt berechnet wurden
1689, Brief der Forchoudt-Korrespondenz von Wien nach Augsburg; das Franko der Parr'schen Post von Wien bis zur Grenze nicht notiert, vorderseitig "16" Kreuzer Porto für den überschweren Brief taxiert, die vom Empfänger eingezogen wurden. Die äußere Hülle im unteren Bereich etwas knittrig, sonst gute Erhaltung
1689, Kpl. Faltbrief mit eigenhändiger Unterschrift des Fürstbischofes Sebastian Pötting von Passau nach Königstetten bei Tulln mit schönem papiergedeckten Siegel
1694, Schnörkelbrief mit großem Teil des Inhaltes von den Meistern der Posamentierer und Seidenstricker von Breslau an ihre Kollegen in Dresden "Franco Bautzen"; vorderseitig das Porto der kurfürstlich-sächsischen Bogenpost von "24" Groschen notiert, die vom Empfänger eingezogen wurden
1697, Kpl. rekommandierter Faltbrief mit Aufgabevermerk "de Vienne" nach Antwerpen mit vorderseitigem Nota Bene-Rekommandationszeichen, in Antwerpen mit 1 Schelling 8 Grooten belastet, die vom Empfänger eingezogen wurden. Ein seltener früher Chargé-Brief
1699, Kpl. Faltbrief von Wien nach Antwerpen, bezahlt bis zur österreichischen Grenze, von dort mit der kaiserlichen Reichspost befördert über Frankfurt und Köln bis Roermond, von dort mit der niederländischen Taxispost bis Antwerpen, hier taxiert mit 1 Schelling und 2 Grooten, rückseitig Abrechnungsnotiz "16 de Vienne" im Briefpaket befanden sich 16 Briefe aus Wien
1701, Kpl. Faltbrief von Wien nach Antwerpen, wenige Tage vor Inkrafttreten des neuen Generaltarifes am 1. November mit Teilfrankovermerk "½ franq"; in Antwerpen taxiert mit 1 Schelling, 2 Grooten der Pajot-Post
1702, Kpl. Teilfrankobrief von Wien nach Antwerpen, hier nach dem neuen Tarif vom 1.11.1701 taxiert mit "6" sols für den einfachen Brief