378. Auktion
21.-26. März 2022 in Wiesbaden
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Seiten
1960, CEPT 50 Rp. im kpl. Kleinbogen mit 20 Werten, postfrisch mit Knitterspuren im Rand, sonst einwandfrei
1462, kompletter Brief des Wilhelm von Puchheim, Oberst Truchsess von Österreich, geschrieben am Donnerstag nach Pfingsten an Heinrich Streun zu Schwarzenau nach Waidhofen an der Thaya. Puchheim berichtet über die Zerstörung seines Marktes Traiskirchen durch die Truppen des Herzogs Albrecht und seines Söldnerführers und bittet um Unterstützung. Rückseitig grünes Lack-Ringssiegel. Ein seltener früher Brief aus der Zeit des Krieges zwischen Kaiser Friedrich III. und seinem Bruder Albrecht. Fotoattest Dr. Heschl VÖB
1545, Ferdinand I., römisch-deutscher König und ab 1858 Kaiser des Heiligen römischen Reiches, eigenhändige Unterschrift auf komplettem Brief vom Reichstag in Worms an die niederösterreichische Regierung in Wien, sehr dekorativ
1550, Ferdinand I., römisch-deutscher König und ab 1858 Kaiser des Heiligen römischen Reiches, eigenhändige Unterschrift auf komplettem Brief von Wien an die niederösterreichische Regierung bezüglich der Verleihung des St. Michaelshof als Lehen an Wolf von Puchheim zu Gellersdorf
1552, Christoph, 4. Herzog von Württemberg, eigenhändige Unterschrift auf komplettem Brief vom 15. Juni von Tübingen an Wilhelm von Neuhausen zu Neuhausen. Der Herzog bittet Neuhausen zu einer Beratung, was in diesem Moment zum Schutze des Fürstentums zu tun sei. Ein seltener Brief aus der Zeit des Fürstenaufstandes. Christoph von Württemberg war am Hof Kaiser Karls V. katholisch erzogen worden und konvertierte 1542, um seinen Anspruch auf den württembergischen Thron zu untermauern.
1552, Karl V., römisch-Deutscher Kaiser, eigenhändige Unterschrift "Carolus" auf komplettem Brief mit papiergedeckten Siegel aus seinem Fluchtort Brunneck an den Abt der Klöster Weingarten und Ochsenhausen. der Kaiser befiehlt dem Abt unter Androhung von Strafe die Zahlung weiterer 8000 Gulden an die 'evangelischen Kriegsherren'. Der Abt hatte mit den Franzosen einen Vertrag über die Zahlung von 12.000 Gulden abgeschlossen um das Brandscherzen der Klöster Weingarten und Ochsenhausen zu vermeiden. Ein außerordentlich seltener und attraktiver Autograph nach der Flucht des Kaisers aus Innsbruck.
1559, kompletter Faltbrief aus der Kanzlei des Kaisers mit Unterschrift des Freiherrn Wolfgang von Lamberg. Der Kaiser wünscht zu wissen wie viel Wein "ungevährlich bei euch vorhanden sei". Fotoattest Dr. Heschl VÖB
1560, Ferdinand I., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, eigenhändige Unterschrift auf komplettem Brief aus Wien an die niederösterreichische Regierung. Es geht um lehnsrechtliche Fragen der Grafschaft Görz, insbesondere um das weibliche Erbrecht in den in der Krain gelegenen Landesteilen.
1567, Maximilian II., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, eigenhändige Unterschrift auf komplettem Brief aus Brünn an den Burgvogt von Enns, Dr. Georg Gienger von Rotteneck in Wien. Es geht um die Neuerbauung des Dominikaner-Klosters in Krems. Leicht stockfleckig.
1576, Rudolf II., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, eigenhändige Unterschrift auf komplettem Brief aus Linz, 15 Tage nach seiner Wahl zum Kaiser an Ottavio Farnese, Herzog von Parma und Piacenza. Der Kaiser beschwert sich darüber, dass Briefe seines italienischen Hofes wegen Verdachtes der Pest auf dem Gebiet von Farnese zurückgehalten wurden. Diverse kleine Räucherschlitze.
1576, kompletter Brief des Pfarrers und der Zechpröbste von St. Martin im Mühlkreis an den Pfarrer von Waldkirchen bei Passau. Es geht um die Nachfolge des Pfarrers, der zur Besserung seiner Moral nach Passau berufen wurde; offenbar im Zusammenhang mit der steigenden Anzahl von Lutheranern in seiner Pfarrei. der Brief wurde befördert mit dem 'Wiener Boten' der Nürnberger Botenanstalt.
1585, Brief des Fürstbischofs Urban von Passau mit mehrzeilige Ergebenheitsadresse an Kaiser Rudolf II..der Bischof beschwert sich über den derzeitigen Bewohner des Lehensgutes Steyregg, der eigenmächtig Baumaßnahmen wie ein Eigentümer durchführe.
1597, Kpl. Faltbrief der Ehefrau des Politikers und Historikers Reichard Streun von Schwarzenau von Burg Freidegg bei Amstetten an ihren Mann, der zu dieser Zeit an der Verfassung der 'Landhandfeste' arbeitete. Der Brief fällt in die Zeit des 2. oberösterreichischen Bauernaufstandes; die Verfasserin berichtet von der großen Unsicherheit in der Region, in Steinkirchen hätten die Bauern sich bereits erhoben; 40 Soldaten seien einquartiert worden.
1603, Ferdinand II., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, zeitgenössische Abschrift eines vierseitigen Patents als Erzherzog von Österreich aus Graz bezüglich fünf Missständen der Fahr- und Extraposten; ausführliche Transkription anbei
1614, Miniatur-Brief aus Wien mit siebenzeiliger Ergebenheitsadresse von Freiherr Georg Teufel von Guntersdorf mit eigenhändige Unterschrift an Graf Franz Christoph von Khevenhüller in Linz. ungewöhnlich und sehr dekorativ.
1655, Ferdinand III, Kaiser des Heiligen römischen Reiches, eigenhändige Unterschrift auf gedruckter Einladung zum Landtag, von Wien an Christoph von Zinzendorf und Pottendorf
1686, Leopold I., Kaiser des Heiligen römischen Reiches, eigenhändige Unterschrift auf komplettem Faltbrief von Wien nach Brünn. Der Kaiser erhebt Franz Antonius von Ehrnau in den Ritterstand als Verdienst für die Teilnahme an der Verteidigung Brünns im Dreißigjährigen Krieg.
1691, Kanzleibrief im Namen Kaisers Leopold I. von Wien an die Mitglieder der niederösterreichischen Regierung mit Unterschrift des Statthalters Jörger; innen mit Urkundenstempel (sogen. Leopolder) "ANDERTES SIGIL. FÜNFZEHN KREUZER". Ein sehr seltener Beleg.
1691, kompletter Brief mit eigenhändige Unterschrift von Johann Christian, Herzog von Krumau und Fürst von Eggenberg, von Krumau nach Prag.
1700 (ca.), Entwurf eines Lehensbriefes Kaisers Leopold I für das Hof-General-Erb-Postmeister-Amtes des Königreiches Ungarn für den Grafen Karl Josef von Paar sowie zwei Abschriften von Briefen 1741 bzw. 1756 an Kaiserin Maria Theresia bzw. Kaiser Josef II. mit der Bitte um Neubelehnung; einmaliges und postgeschichtlich hochinteressantes Ensemble
1703, neues Post Patent Kaisers Leopold I., gedrucktes Original (ca. 59:47 cm); zweimal gefaltet sonst bis auf minimale Randmängel gute und frische Erhaltung
1704, handschriftliche Quittung über den Empfang von 282 Gulden vom Postmeister von Paar
1709, Andreas Johann Adam I., Fürst von Liechtenstein, Herzog von Troppau und Jägerndorf, Brief mit eigenhändiger Unterschrift und gut erhaltenem Lacksiegel von Wien nach Blumenau (heute Plumov, Tschechien)
1710, Josef I., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, eigenhändige Unterschrift in Gold Tinte auf komplettem Brief aus Wien an Kanzler und Räte des königlichen Tribunals in Brünn, unter anderem gegengezeichnet vom obersten böhmischen Kanzler Johann Wenzel von Mitrowitz; seitlicher Wasserfleck
1712/81, 4 Dokumente bezüglich der Neubelehnungen mit dem Hof-General-Erb-Postmeister-Amtes der Herzogtümer Inner-, Ober-und Niederösterreich an die Grafen von Paar
1712/83, 5 Dokumente bezüglich des Hof-General-Erb-Postmeister-Amtes des Königreiches Böhmen, dabei 3 Original-Abschriften des Familien-Archives von Briefen mit Bitten der Neubelehnung an Josef I., Maria Theresia und Joseph II.
1716, Schreiben des Priors und der Bruder des Ordens der Paulina von Maria Trost an den Grafen von Paar mit der Bitte um Portobefreiung
1716, eigenhändige Erklärung des Oberkommissars und früheren Postamts-Sekretär des Grafen Paar, J.Horn, die ihm gewährte Portobefreiung nicht zu missbrauchen; mit eigenhändiger Unterschrift und rotem Lacksiegel
1719, Hieronymus Graf von Colloredo-Waldsee, kaiserlicher Statthalter der Lombardei, eigenhändige Unterschrift auf Brief von Wien an den Bürgermeister von Eger anlässlich seiner Ernennung zum neuen Gouverneur in Mailand.
1719, kompletter Faltbrief des kaiserlichen Salzbeamten in Sigeth, Ungarn, an den General-Erbpostmeister Carl Josef Graf von Paar in Wien. Beschwerde über den Postmeister von Szatmar, der Briefe über Umwege laufen lässt, um damit Steinsalz als Naturalgebühren zu erhalten
1741/80 (ca.), 4-seitiger Stundenpass (nur erste und letzte Seite bedruckt) für die Reitpost von Wien nach Pilsen, ungebraucht in guter Erhaltung
1741/80 (ca.), 4-seitiger Stafettenpass (nur erste und letzte Seite bedruckt) für Pakete, ungebraucht in guter Erhaltung (rückseitig oben etwas getönt)
1663, Brief von Passau im Namen des Erzherzogs Karl Josef von Österreich, Bischof von Passau und Olmütz, Fürstbischof von Breslau, an die niederösterreichische Regierung in Wien. Sehr schönes papiergedecktes Siegel und attraktive Adresse.
1667, kompletter Faltbrief von Wien nach Antwerpen mit handschriftlichem Vermerk "pr dallem"
1668, kompletter Faltbrief von Antwerpen nach Wien, taxiert mit "9" Kreuzern für eineinhalb Bogen mit Einschlüssen (entspricht der 3. Portostufe)