383. Auktion

1851, König Friedrich August II. der Farbfehldruck ½ Neugroschen schwarz auf mattpreußischblau im 4er-Block, sehr schön farbfrisch und allseits voll- bis meist breitgerandet, ungebraucht mit frischem Originalgummi, die rechte obere Marke mit kleiner hellen Stelle (teils hinterlegt), die beiden linken Werte haben -wie fast alle Marken des Fehldruckes- ganz wenige winzige Sandkornlöcher, wovon lediglich eins im äußeren Rand der unteren Marke auffällt. Es handelt sich hier um den einzig bekannten 4er-Block dieser Marke, der zugleich die zweitgrößte bekannte Einheit dieses selteten Fehldruckes darstellt. Eine der großen Seltenheiten der Altdeutschland-Philatelie in sehr schöner frischer Erhaltung. Signiert W. H. Colson, Drahn und Opitz sowie Fotoattest Vaatz BPP (2018)

Provenienz: 'Schwerin'-Sammlung
W.H. Colson (1963)
John Boker jr.
General Robert J.Gill (1965)
Horst und Arnim Knapp (2011)

1851, Friedrich August II. ½ Neugroschen auf mattgrau im waagerechten 5er-Streifen, allseits breitrandig, links mit vollständiger Mittellinie und Eckwinkel, sauber entwertet durch Nr. "1" DRESDEN. Ein Wert geglättete Bugspur und eine mit geringfügiger Druckstelle, sonst einwandfrei. Größte bekannte gestempelte Einheit dieser Marke; wir haben noch einen weiteren solch großen Streifen registriert. Sign. Pröschold BPP und Fotoattest Vaatz BPP (2023)

Provenienz: Walter Opitz (1969) Horst und Arnim Knapp (342. Heinrich Köhler-Auktion, 2010)

1863/67, Wappenausgabe ½ Neugroschen lebhaftrötlichorange, zwei Einzelwerte zusammen mit 1 Neugroschen magenta und waagerechtem Paar und Einzelmarke 5 Neugroschen grauultramarin mit Doppelkreisstempel "DRESDEN 23 JUN. 65" auf Briefkuvert über Frankreich nach Porto Alegre, Brasilien mit vorderseitigen Transit- und Ankunftsstempeln. Der Brief fiel in die 1. deutsche und 2. französische Gewichtsstufe, entsprechend korrekt frankiert mit 3 Neugroschen Vereinsporto und 14 Neugroschen Weiterfranko (falsch notiert). Die 5 Neugroschen-Werte etwas fehlerhaft bzw. kleine Mängel behoben, sonst bis auf eine kleine Druckstelle bei der 1 Neugroschen-Marke einwandffrei und sehr schön farbfrisch. EIn attraktiver und sehr seltener Brief nach Südamerika; von Sachsen haben wir nur einen weiteren nach Brasilien registriert. Fotoattest Vaatz (2018)
Provenienz: Silvain Wyler (354. Heinrich Köhler Auktion 2013)

2 Neugroschen blau und 2 Einzelwerte 5 Neugroschen grauultramarin mit Nr. "12" und sauber nebengesetztem DKr. "FREIBERG 1/IX 64" auf Briefkuvert mit vorgedruckter Adresse nach Virginia City im 'Nevada Territory'. Er wurde befördert über Aachen, England und Boston mit vorderseitigem roten "BOSTON BR. PKT. 28 PAID", dann weiter über die amerikanische Overland- bzw. Wells Fargo-Route mit dem Schiff über den Mississippi und dann im Postwagen über Land und durch die Wüste. Der Brief mit für diese Strecke zu erwartenden Beförderungsspuren, die 5 Neugroschen-Werte links durch Randklebung leicht bügig, die obere mit losem Eckzahn. Ein interessanter und seltener Brief in den Westen des amerikanischen Kontinents vor dem Bau der Eisenbahnlinie. Fotoattest Vaatz BPP (2019)
Provenienz: Sammlung Horst und Arnim Knapp (346. Heinrich Köhler-Auktion, 2011)

1851/67, ungebrauchte und gestempelte Partie mit 16 frankierten Briefen, dabei u.a. zwei Einzelfrankaturen Mi. 13, GAA 13 auf Brief, dekorativer Brief an den König, etc. 3 Fotoatteste und einige Befunde/Kurzbefunde BPP

3 Pfennig lebhaftrot, allseits voll- bis breitrandig geschnitten, unten, oben und links mit vollen Trennlinien, sauber mit DKr. "DRESDEN BAHNH: POST-EXPED 21 NOV 50" entwertet, unten kleiner Randspalt außerhalb des Markenbilds, tadellos, eine sehr seltene Entwertung, sign. Ressel sowie Dietrich und Fotoattest Vaatz BPP (2023) 

3 Pfennig lebhaftrot, in schöner frischer und tiefer Farbe, allseits voll- bis breitrandig geschnitten, oben mit voller Trennlinie, sauber und klar mit DKr. "DRESDEN 11½-12 3 JUN 51" entwertet, tadellos, u.a. sign. Drahn sowie Fotoattest Vaatz BPP (2023)

3 Pfg. dunkelzinnoberrot im senkrechten Paar, Platte III, Pos. 12 und 17, sehr schöne tiefe Farbe und gut voll- bis sehr breitrandig, mit sauber aufgesetztem DKr. "LEIPZIG 4 DEC. 50" auf grüner Drucksachenschleife "Vom Directorium des deutschen National-Vereines für Handel und Gewerbe" an den königlich preußischen Generalkonsul Oswald in Hamburg, mit Eingangsstempel des preußischen Postamtes. Leichte Faltungen außerhalb der Frankatur, sonst tadellose und sehr frische Erhaltung. Ein sehr attraktives und seltenes Stück vor Eintritt Hamburgs in den Postverein. Signiert Thier und Dietrich, Fotoattest Vaatz BPP (2023)

Provenienz: 309. Heinrich Köhler-Auktion (2000)

3 Pfg. lebhaftrot, Platte III, Pos. 10, farbfrisch und allseits breitrandig, oben mit Zwischenlinie, mit sauber aufgesetztem EKr. "GLAUCHAU  10 MAE 51" auf kompletter Drucksache (Vertreterankündigung für Brieftaschen, Zigaretten-Etuis, etc.), rückseitig versiegelt und adressiert nach Chemnitz. Ein sehr attraktives und interessantes Stück; aufgrund der Versiegelung hätte die Drucksache taxiert werden müssen. Schöne und einwandfreie Erhaltung (die Drucksache am rechten Rand minimal fehlerhaft). Signiert Georg Bühler mit Fotoattesten (1982 und 1988) Fotoattest Pröschold BPP (1983), Fotoattest Vaatz BPP (2023)

1850, 3 Pfennige rot, Platte III, Type 8, schöne tiefe und frische Farbe, allseits breitrandig geschnitten, oben und links mit Schnittlinie, daran bayerisches Liniensystem erkennbar, mit sauber aufgesetztem Doppelkreisstempel "LEIPZIG 4. JAN. 51" auf Kreuzband nach "Drehbach bei Zwoenitz" und mit Ra.2 "ZWÖNITZ 6 JAN 51" weitergesandt nach  Ehrenfriedersdorf, in dessen Bestellbezirk Drebach lag, mit rückseitig notiertem Landboten-Bestellgeld von 10 Pfg.. Minimale Knitterspuren, sonst tadellose und ursprüngliche Erhaltung. Ein attraktives und in dieser Form sehr seltenes Stück. Fotoatteste Pröschold BPP (1985) und Rismondo BPP (2003)

3 Pfg. ziegelrot, Platte III, Type 12, farbfrisch und allseits breitrandig, mit sichtbaren Schnittlinien an allen Seiten, mit EKr. "ZWICKAU 15 NOV. 50" auf Drucksache ohne Streifband, mit nebengesetztem blauen Absenderstempel aus Magdeburg. Durch die linke obere Ecke der Marke verläuft ein kreisförmige Einriss, sonst einwandfrei. Fotoattest Rismondo BPP (1998)

3 Pfennig bräunlichrot, in schöner frischer und tiefer Farbe, allseits breitrandig geschnitten, sauber und klar mit DKr. "DRESDEN 4½-5 APR 51" entwertet, ein sehr schönes Stück der seltenen Farbe, sign. Drahn sowie Fotoattest Vaatz BPP (2023)

3 Pfg. lebhaftbräunlichrot, Platte III, Pos. 20, sehr schöne tiefe Farbe und allseits breitrandig, oben mit sichtbarer Zwischenlinie, mit sauber aufgesetztem DKr. "LEIPZIG 15 DEC. 50" auf kompletter Drucksache ohne Schleife (Prospekt einer Feuerspritze). Die Drucksache kleine Papierfehler und in den Faltungen teils gestützt, die Frankatur tadellos. Ein schönes Ganzstück der seltenen Farbe. Signiert HK und Müller-Mark, Fotoattest Vaatz BPP (2023)

Provenienz: Sammlung 'Schwan' (109. Corinphila-Auktion, 1998)

3 Pfg. grün im 10er-Block bzw. vollständigem Schalterbogen, tiefe Farbe, lediglich oben links winzig berührt, sonst voll- breitrandig geschnitten, mit vollem Originalgummi, geringe Alterspatina, sonst eine tadellose, seltene und sehr attraktive Einheit, es sind nur noch wenige Schalterbogen erhalten, sign. Starauschek sowie Leonhard und Fotoattest Vaatz BPP (2018)

3 Pfg. blaugrün im waagerechten 6er-Block, sehr schön farbfrisch und für diese Ausgabe phantastisch, allseits breitrandig geschnitten, ungebraucht mit frischem Originalgummi, drei kleine dünne Stellen, sonst tadellos, eine sehr attraktive und seltene Einheit, u.a. sign. Pfenninger sowie Fotoattest Rismondo BPP (2000)

½ Ngr. a. hellblau, der Farbfehldruck, sehr schön farbfrisch und allseits gleichmäßig breit gerrandet, ungebraucht mit frischem Originalgummi. Sehr schöne und tadellose Erhaltung, ohne die bei den meisten Stücken vorkommenden Sandkornlöcher. Zweifellos eines der schönsten Exemplare dieser seltenen Abart. Signiert Friedl mit Fotoattest (1952), Fotoattest Philatelic Foundation (1949) und Qualitäts-Prüfungsbefund Maria Brettl (1994), Fotoattest Vaatz BPP (2023)

1851, 1 Ngr. schwarz auf mattgraurot, voll- bis breitrandig, mit sauberer Nr. "1" und nebengesetztem Aufgabestempel "DRESDEN 20 JULI" auf sehr schön farblos geprägtem Brief nach Leipzig mit rück. Ankunftstempel, gute Erhaltung

1855, ½ Ngr. schwarz auf mattgrau, vollrandig, entwertet durch Nummernstempel mit nebengesetztem DKr. "LEIPZIG 6 XI 60" auf unzureichend frankierter Reklamationsbrief von Leipzig nach Grosskugel, dort nach Merseburg weiterbefördert und taxiert mit 1½ Sgr.; für die Nachsendestrecke war zusätzlich ein einfaches Portosatz von 1 Sgr. erforderlich, daher "1½" gestrichen und "2½" nachtaxiert. Leichte Patina und Transportspuren, sonst ein seltene Verwendung in guter Erhaltung 

5 Ngr. lebhaftorangerot, farbfrisch, allseits breit- sowie oben überrandig, mit Teil der Nachbarmarke, geschnitten, sauber mit Nummer "2" und nebengesetztem Aufgabestempel "LEIPZIG 15/VIII" auf eingeschriebener Briefhülle nach Prag, tadellos, Befund Vaatz BPP (2020)

5 Ngr. lebhaftbraunrot, farbfrisch und dreiseitig vollrandig geschnitten, oben tangiert, kleiner Aufklebeknitter, sauber mit Nummer "4" und nebengesetztem Aufgabestempel "LEIPZIG-BAHNHOF 25 /II" auf Briefhülle mit ausgewiesenem Weiterfranko "2 3/4" nach London, die rosabraune Nuance ist auf Brief selten, Fotoattest Vaatz BPP (2018)

1864, Ganzsachenumschlag Johann 5 Ngr. purpur mit Zufrankatur 1 Ngr. magenta, von "CHEMNITZ 17/IX 64" über Triest nach Alexandria mit Ankunftsstempel des österreichischen Postamtes. 3 Neugroschen Fremdgebühr für den österreichischen Lloyd vorderseitig ausgewiesen. Ein attraktiver und seltener Brief in tadelloser Erhaltung. Fotoattest Rismondo BPP (2000)

Provenienz: Silvain Wyler (354. Heinrich Köhler-Auktion, 2013), Arnim Knapp (366. Heinrich Köhler-Auktion, 2018)

½ Neugroschen auf grau, 2 Neugroschen auf mattpreußischblau und 3 Neugroschen auf gelb, alle voll- bis breitrandig und farbfrisch, mit Nr. "1" und nebengesetztem Aufgabestempel "DRESDEN 13 JUL. 58" sowie zwei Werte mit übergehendem roten Transitstempel "TOUR T. FORBACH..", auf kleinem Briefkuvert nach Paris, mit ausgewiesenem Weiterfranko von "2½" Neugroschen. Rückseitig weiterer Transit- und Ankunftsstempel. Eine außerordentlich späte Verwendung und einzig bekannter voll frankierter Auslandsbrief der Friedrich-August-Ausgabe. 

1863, Ganzsachenausschnitt ½ Ngr. orange, voll- bis breitrandig, als Zusatzfrankatur auf Ganzsachenumschlag ½ Ngr. mit sauberem 3mal auf- und nebengesetztem DKr. "DRESDEN 30 I 67 XII" nach Seifhennersdorf. Ein attraktives Stück in einwandfreier Erhaltung

SACHSEN: Wappen 1 Neugroschen rosa, waagerechter 3er-Streifen und 2 Einzelwerte mit Rahmenstempel "LICHTENSTEIN CALLNBERG 6 VI * 65" auf kleinem Damenkuvert nach Emmelsbüll bei Tondern. Weiterfrankovermerke in Blaustift, teils auf der Frankatur, ebenso privater Eingangsvermerk. Die links klebende Marke des Streifens durch Randklebung etwas eckrund und eine Einzelmarke in der Ecke etwas berieben, sonst gute Erhaltung. Ein attraktiver kleiner Brief.

Provenienz: Christian und Renate Springer (368. Heinrich Köhler-Auktion, 2019)

1851/63, postfrische/ungebrauchte und gestempelte Sammlung sauber im Einsteckbuch, inkl. Ganzsachenumschläge, mit Dubletten, Farben, Einheiten und weiteren Besonderheiten, Teil Stempel mit vielen schönen klaren Abschlägen, dazu einige ungebrauchte GA und sechs Postanweisungenumschläge auf gelbem Papier, sowie einige Fälschungen als Referenz, zum Teil signiert Vaatz/Pfenninger/Engel BPP, ein interessantes Objekt in meist sehr guter Gesamterhaltung

1851/63, kleine gestempelte Partie, dabei u.a. Mi.-Nr. 2II (3), 12 (3) (ein Wert sign. Opitz und Pfenniger), etc., meist voll- bis breitrandig und in guter Erhaltung, auf zwei Blättern

1851/67 (ca.), interessante Partie im kleinen Karton, dabei auch viele Briefe, u.a. Reco-Brief nach Russland, Mi. 8 im Viererblock auf Brief, div. Mi. 13, etc 

1851/67 (ca.), attraktive Sammlung mit ca. 100 Briefen sauber im Einsteckbuch, inkl. Ganzsachenumschläge, König August bis Wappen, viele klare Abstempelungen, dabei einige Mischfrankaturen, überwiegend inländische Korrespondenz meist in guter Gesamterhaltung