376th Auction

19-24 April 2021 in Wiesbaden

Lot no.19

Condition

0

Catalogue no.1Ia

Opening200.000 €
Sold for240.000 €
1849, 1 Kreuzer schwarz, Platte 1, unzerteilter Doppelbogen von 90 Werten in 2 Gruppen zu 45 Marken mit 9 waagerechten Zwischenstegpaaren, farbfrisch und bis auf wenige Randmängel (insbesondere einige Einrisse im Oberrand) in einwandfreier Erhaltung mit frischem, unberührtem Originalgummi, alle Werte postfrisch. Im Zwischensteg obligatorische Faltung. Dieser Doppelbogen stellt zweifellos eines der wichtigsten Stücke der deutschen Philatelie dar. Es ist nur ein weiterer Doppelbogen der Bayern Nr. 1 bekannt, dieser jedoch mit den beiden unteren Gruppen des Druckbogens (ex Sammlung Elster). Ein in dieser Form einmaliges Museumsstück. Fotoattest Schmitt BPP (1992). Provenienz: John Boker jr. (1988), Fritz Kirchner (2010)
Lot no.20

Condition

6

Catalogue no.2I

Opening20.000 €
Sold for20.000 €
1849, 3 Kreuzer blau, Platte 1, allseits breitrandig mit leicht und sauber übergehend aufgesetztem Halbkreisstempel "DEGGENDORF 31/10" auf komplettem kleinen Faltbrief, datiert "Deggendorf den 31ten Oktb 1849" nach Mallersdorf bei Landshut mit Durchgangsstempel von Ergolsbach vom 2.11. Schöne und einwandfreie Erhaltung. Dies ist einer von 2 bekannten Briefen mit der Entwertung dieser Marke vor dem 1. November 1849, dem offiziellen Erstausgabetag der ersten deutschen Briefmarken. Der andere bekannte Brief entstammt interessanterweise derselben Korrespondenz, trägt aber noch den Zusatz "dringend". Die in ihrem Attest geäußerte Vermutung Frau Brettls, daß der Postmeister von Deggendorf am 1. November vergaß das Datum umzustellen, erscheint aufgrund der Existens dieses zweiten Briefes eher unwahrscheinlich. Ein ganz bemerkenswertes Stück und eine große Seltenheit der Bayern-Philatelie. Fotoattest Brettl BPP (1999)
Lot no.21

Condition

6

Catalogue no.2IaIII

Opening500 €
Sold for1.000 €

3 Kreuzer blau, farbfrisch und allseits sehr breitrandig mit Schnittlinien an allen Seiten, oben mit vollständiger doppelter Trennungslinie (sogenannte 'Kleine Brücke'), mit sauber aufgesetztem Doppelkreisstempel "WÜRZBURG 25 DEC. 1849" auf Briefhülle nach Darstadt bei Ochsenfurt mit vorderseitig notiertem Botenlohn von "2" Kreuzern. Ein attraktiver und in dieser Form seltener Brief in einwandfreier, ursprünglicher Erhaltung. Fotoattest Brettl BPP (1990)

Lot no.22

Condition

6

Catalogue no.4I

Opening2.000 €
Sold for4.400 €
1849, 6 Kreuzer braunorange im waagerechten Paar, farbfrisch und allseits breitrandig, oben und rechts mit durchgehenden Trennungslinien, mit leicht aufgesetztem Doppelkreisstempel "NÜRNBERG 18 JUL. 1850" auf Briefhülle der 2. Gewichtsstufe nach München. Paare sind die größten bekannten Einheiten dieser Marke, auf Brief haben wir nur wenige registriert. Ein attraktiver Brief in tadelloser Erhaltung. Fotoattest Stegmüller BPP (2021) Provenienz: John Boker jr. (1988)
Lot no.23

Condition

Catalogue no.2IIZW

Opening5.000 €
Sold for13.500 €
3 Kreuzer blau, Platte 3, waagerechtes Zwischenstegpaar in schöner frischer kräftiger Farbe und allseits breitrandig geschnitten mit fast vollständigen Schnittlinien an allen Seiten und unten 1,5 mm Bogenrand, sauber entwertet durch geschlossenen Mühlradstempel "18" AUGSBURG. Ein absolutes Ausnahmestück in feinster, tadelloser Erhaltung. Signiert Hartmann und Brettl BPP mit Fotoattest (1983), Fotoattest Stegmüller BPP (2021) Provenienz: Sammlung Doerfler (29. Kirstein-Auktion, 1980), Fritz Kirchner (338. Heinrich Köhler-Auktion, 2009)
Lot no.24

Condition

6

Catalogue no.2II, 4II

Opening1.000 €
Sold for3.000 €
3 Kreuzer blau, Platte 3 und waagerechtes Paar und Einzelstück 6 Kreuzer braun, Platte 2, alle farbfrisch und meist breit- bis überrandig geschnitten, nur die einzelne 6 Kreuzer links oben minimal berührt (dies jedoch durch die 3 Kreuzer überklebt), mit sauber aufgesetztem offenem Mühlradstempel "22" und sauber nebengesetztem Halbkreis "ASCHAFFENBURG 29/10" (1858) auf komplettem kleinen Faltbrief über Aachen Belgien und London auf die Insel Guernsey mit vorder- und rückseitigen Transit- und Ankunftsstempeln. Das Paar minimaler unbedeutender Eckbug und im Brief oben minimaler Einriß, sonst einwandfreie, frische und ursprüngliche Erhaltung. Eine der seltensten europäischen Destinationen; die Heinrich Köhler Kartei hat keinen weiteren Brief der Quadratausgaben mit dieser Destination registriert. Signiert Bretl BPP, Fotoattest Stegmüller BPP (2021)
Lot no.25

Condition

6

Catalogue no.4II+8I

Opening1.000 €
Sold for4.400 €
1850/58, 6 Kreuzer braun im waagerechten 3er-Streifen in Mischfrankatur mit 1862, 1 Kreuzer gelb, 2 Einzelwerte, einer in der Randlinie unten leicht berührt, sonst alle Werte voll- bis breitrandig und farbfrisch mit sauber aufgesetztem offenem Mühlradstempel "598" und sauber nebengesetztem Doppelkreisstempel "WÜRZBURG 23 OCT. 1862" auf Briefhülle nach St. Petersburg mit ausgewiesenem Weiterfranko von "11" Kreuzern. Die rechte Marke des Streifens unbedeutende leichte senkrechte Druckspur, sonst einwandfrei. Ein sehr attraktiver Auslandsbrief mit ungewöhnlicher Frankaturkombination. Fotoattest Bretl BPP (1993) Provenienz: Fritz Kirchner (340. Heinrich Köhler-Auktion, 2010)
Lot no.26

Condition

6

Catalogue no.7, 4II

Opening5.000 €
Sold for11.500 €
18 Kreuzer gelborange, waagerechtes Paar und Einzelmarke, die linke Marke des Paares links unten etwas berührt, sonst voll- bis breitrandig, die Einzelmarke mit schmalem rechten Bogenrand, zusammen mit verschnittener 6 Kreuzer braun, mit geschlossenem Mühlradstempel "217" und nebengesetztem Langstempel "MÜNCHEN 21 MAI 1856" auf Faltbrief mit Leitvermerk "via Ostende & Southampton" nach Valparaiso, Chile. Offenbar bei der Bahnpost wurde bemerkt, dass der Brief für diesen Leitweg um 33 Kreuzer unterfrankiert war und er wurde mit Vermerk "33 x einzuheben" retourniert. Der Betrag wurde in bar nachbezahlt und der Brief mit Aufgabestempel "MÜNCHEN 29 MAI 1856" erneut aufgegeben, mit rückseitigem Vermerk "full 1 f 33 x" und korrektem Weiterfranko "24" (Silbergroschen). Die 18 Kreuzer-Werte zeigen im oberen Viertel eine leichte waagerechte Knitterspur, sonst einwandfreie und für eine solche Destination sehr frische Erhaltung. Ein außerordentlich seltener früher Transatlantik-Brief. Fotoattest Brettl BPP (2000)
Lot no.27

Condition

Catalogue no.5aII/III

Opening10.000 €
Sold for11.500 €
1850/58, 9 Kreuzer bläulichgrün im waagerechten 10er-Block mit 2 Werten in Type II, die übrigen in Type III, farbfrisch und allseits breitrandig geschnitten, links und rechts mit durchgehenden Trennungslinien, sauber entwertet durch geschlossenen Mühlradstempel "148" von Kaiserslautern. 2 Marken oben links weisen minimale Aufklebeknitter auf und der Seidenfaden des rechten senkrechten Paares wurde herausgezogen, sonst ursprüngliche und einwandfreie Erhaltung. Blockstücke der frühen Auflagen sind außerordentlich selten, bei diesem Stück handelt es sich um die größte bekannte Einheit dieser Marke von der wir keine weitere registriert haben. Fotoatteste Schmitt BPP (1977) und Stegmüller BPP (2021)
Lot no.28

Condition

6

Catalogue no.5aa

Opening200 €
Sold for1.100 €
9 Kreuzer mattblaugrün, die Erstauflage, farbfrisch und allseits breitrandig geschnitten, dreiseitig mit durchgehenden Trennungslinien, mit klar aufgesetztem geschlossenen Mühlradstempel "106" und nebengesetztem Halbkreis "GEMÜNDEN 5/10" (1850) sowie Herkunftsstempel "BAYERN" auf kleiner Briefhülle nach Halver bei Iserlohn mit rückseitigen Transitstempeln von Aschaffenburg und Köln. Schöne einwandfreie Erhaltung (ein Vortrennschnitt im Unterrand der Marke berührt das Markenbild nicht). Fotoattest Stegmüller BPP (2021)
Lot no.29

Condition

6

Catalogue no.5b (ZW)

Opening1.000 €
Sold for1.900 €
9 Kreuzer blaugrün, Type II, sehr schön farbfrisch und allseits breit- bis überrandig, rechts mit vollständigem Zwischenstegansatz und großem Teil der Randlinie der rechten Druckgruppe, mit leicht und sauber aufgesetztem geschlossenem Mühlradstempel "135" und nebengesetztem Halbkreis "HOF B.E. 16 8" (1854) auf Briefhülle nach Bremen. Bei der Briefhülle ist unten links eine Fehlstelle unauffällig hinterlegt, sonst einwandfreie und frische Erhaltung. Eine in dieser Form sehr seltene Einzelfrankatur. Fotoattest Brettl BPP (1998)
Lot no.30

Condition

6

Catalogue no.5dI+ Württ. 8a

Opening5.000 €
Sold for9.500 €
9 Kreuzer gelbgrün, Type I, farbfrisch und allseits breitrandig mit nahezu vollständigen Zwischenlinien, mit offenem Mühlradstempel "32" und klar nebengesetztem Doppelkreisstempel "BAMBERG 1 JAN. 1860" auf kleiner Briefhülle nach Bartenstein in Württemberg, hier neu frankiert mit Württemberg 1857, 6 Kreuzer dunkelgelbgrün, teils berührt bzw. in der Randlinie angeschnitten, und mit klar auf- und nebengesetztem Kreisstempel "BARTENSTEIN 7/1 60", nachgesandt nach Mannheim. Schöne ursprüngliche und tadellose Erhaltung. Der Ordnung halber sei erwähnt, dass für die Strecke von Bamberg nach Bartenstein eine 6 Kreuzer-Frankatur ausreichend gewesen wäre. Eine attraktive und seltene 2 Länder-Frankatur. Signiert Kruschel, Fotoattest Stegmüller BPP (2021) Provenienz: 'Romanow' (5. Kruschel-Auktion, 1975), John Boker jr. (1988)
Lot no.31

Condition

6

Catalogue no.12, 10a

Opening3.000 €
Sold for5.200 €
1862, 12 Kreuzer grün und 2 Einzelwerte 6 Kreuzer blau, von letzteren eine rechts leicht berührt, sonst alle voll- bis überrandig und farbfrisch, entwertet durch zweimal abgeschlagenen Versuchs-Rautenstempel "325" auf kleinem Briefkuvert der 2. Gewichtsstufe mit nebengesetztem roten "MÜNCHEN 23 4 (II) Chargé" nach Basel in der Schweiz. Ein attraktiver und in dieser Form einmaliger Auslandsbrief mit dem Versuchsstempel. Fotoatteste Brettl BPP (2003) und Stegmüller BPP (2021)
Lot no.32

Condition

6

Catalogue no.19, 15

Opening5.000 €
Sold for19.000 €
Nicht der einzige Bayern-Brief auf die Philippinen, allerdings der einzige von uns registrierte mit der geschnittenen Wappenausgabe.

1867, 18 Kreuzer ziegelrot, 2 Einzelwerte zusammen mit 2 Einzelstücken 3 Kreuzer rosa, davon eine (wahrscheinlich bei Brieföffnung) rechts beschnitten, sonst alle voll- bis breitrandig, die andere 3 Kreuzer-Marke aus der rechten unteren Bogenecke stammend, mit mehrfach sauber aufgesetztem Langstempel "MÜNCHEN 20 DEC. 1869" auf Briefkuvert über Frankreich nach Manila auf den Philippinen mit Transit- und Ankunftsstempeln. Der Brief war für eine Beförderung über England mit 42 Kreuzern frankiert, da jedoch keine Leitwegangabe erfolgte, war die Beförderung über Frankreich vorgeschrieben, für die eine Frankatur mit 39 Kreuzern für einen einfachen Brief bis 7,5 g ausreichend gewesen wäre. Im Kuvert rechts kleine Fehlstelle und links kleiner Randmangel, sonst ungewöhnlich frische und einwandfreie Erhaltung. Die Philippinen zählen zu den seltensten Destinationen für Briefe aus den altdeutschen Staaten, von Bayern haben wir keinen weiteren mit dieser Empfängerland registriert. Fotoattest Sem BPP (2003)
Provenienz: Sammlung Dörfler (21. Kirstein-Auktion, 1980)