383rd Auction
14–15 & 18–23 March 2024 in Wiesbaden
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1806, kompletter Faltbrief mit 7-zeiliger Ergebenheit-Adresse an König Maximilian I. Joseph; sauber aufgesetzter L1 "R3. ROTENBURG". Bittschreiben eines Pfarrers aus Reinsbronn bei Creglingen; innen Präsentationsvermerk.
1843, Faltbrief (ehemals mit Einlagen) der 7. Gewichtsstufe, mit Fingerhutstempel "ROETZ 9/5", adressiert "An seine Majestät des Königs Ludwig Karl August von Bayern in München", bar bezahlt mit 32 Kreuzern (rückseitig notiert). Kurzer Text bezüglich der Pension eines Gendarmen. Ein interessanter Franco-Brief in ungewöhnlich hoher Gewichtsstufe.
1843, Ludwig I, König von Bayern, eigenhändig adressiertes kleines Briefkuvert an den Finanzminister von Steinlein in München, mit nebengesetztem blauen Halbkreis "ASCHAFFENBURG 15/7" und Einzeiler "CHARGÉ"sowie rückseitigem Ankunftsstempel. Gut erhaltenes rotes Lacksiegel mit gekröntem "L".
1854, Maximilian II. König von Bayern, eigenhändige Unterschrift "Max" auf Einberufung zum Landtag, an den Reichsrat Joseph, Freiherr von Würtzburg, in Würzburg.
1855, Ludwig I, eigenhändig adressierte Vorderseite (mit Teil der Rückseite), an den Bischof von Speyer, mit nebengesetztem Doppelkreisstempel von München und schwarzem "Chargé"; Ankunftsstempel und gut erhaltenes königliches Lacksiegel.
1861, unfrankiertes Briefkuvert, beschriftet von der Königin Marie "Dem Herrn Erzbischof von München u. Freising zu München", mit Aufgabestempel "FÜSSEN 11/9" (1861) und zweimal nebengesetztem roten "Chargé". Rückseitig Ankunftsstempel sowie gut erhaltenes rotes königliches Lacksiegel.
1862, Maximilian II, König von Bayern, eigenhändig adressiertes Briefkuvert an den Erzherzog Stephan von Österreich in Schaumburg (Heimat seiner Mutter) mit schönem rückseitigen Lacksiegel, postalisch befördert von "MÜNCHEN 27 JAN. 1862", mit 'Notabene'-Zeichen und 2 verschiedenen Reco-Stempeln.
1866, kleines Briefkuvert mit vollständigem Inhalt (bezugnehmend auf das preußische Zündnadelgewehr), geschrieben vom englischen Gesandten am Frankfurter Hof, Sir Alexander Malet, mit rotem EKr. "FRANKFURT A.M. 23 JUN" mit Leitvermerk "Via France" nach London, kriegsbedingt umgeleitet über Belgien mit vorderseitigen Transitstempel von Erquelines. Die ursprüngliche Taxe "8/10" gestrichen und durch "6/24" ersetzt Kleiner Öffnungsmangel.
1868, kompletter Faltbrief an die Erzherzogin Sophie von Österreich (Tochter Max I. von Bayern), mit Halbkreisstempel "AUERBACH 14/6" nach München und hier neu aufgegeben mit L2 "MÜNCHEN 16 JUN 1868" nach Schloss Schönbrunn bei Hietzing, mit Ankunftsstempel. Auf beiden Strecken portofrei befördert.
"K. BAYER. FELDPOST 12 1" (1871) in blau, klar auf Correspondenz-Karte eines Soldaten "geschrieben zu Yeres 5½ Std. südlich v. Paris" mit interessantem Text ("Bekamen Nachricht, dass Paris an 12 Stellen brannte, die Brandgranaten tun ihre Schuldigkeit…").
1 Kreuzer grauschwarz, Platte 1, voll- bis meist breitrandig, mit Schnittlinien an 3 Seiten, mit sauber aufgesetztem Halbkreisburg "BURGAU 15/1" (1850) auf Drucksache (Vertreterankündigung einer Firma aus Basel) an einen Empfänger bei Kempten (Streifband aus optischen Gründen ergänzt). Die Marke ist tadellos (zur Kontrolle gelöst und mit Falz neu befestigt); die Drucksache an den Faltstellen teils brüchig und teilweise gestützt. Ein interessantes und seltenes Stück. Aus Burgau ist nur ein weiteres Ganzstück mit einer Nr. 1 registriert. Fotoattest Sem BPP (2009)
3 Kreuzer blau, Platte 1, allseits breitrandig, mit vollen Zwischenlinien und schmalem Bogenrand rechts, mit sauber aufgesetztem Halbkreis "WALLERSTEIN 12/11" an den Fürsten Karl zu Oettingen Wallerstein auf Schloss Seyfriedsberg bei Ziemetshausen. Ein schöner Fürstenbrief in einwandfreier Erhaltung. Fotobefund Stegmüller BPP (2020)
6 Kreuzer braunorange, allseits breitrandig, mit Federzügen und Halbkreisstempel "HAMMELBURG 31/5" (1850) auf komplettem kleinen Faltbrief an den bekannten Forstwissenschaftler Professor Johann Christian Karl Gayer nach Speyer. Die Marke bereits unauffällig bügig aufgeklebt (Portemonnaie-Marke), sonst einwandfrei.
6 Kreuzer braunorange, rechte obere Bogenecke, farbfrisch und allseits breitrandig, links mit vollständiger Zwischenlinie, oben mit 1 mm und rechts mit ca. 6 mm Bogenrand, mit sauber aufgesetztem Halbkreis "PASSAU 5 11" (1849) auf Briefhülle an den Verleger Georg Joseph Manz nach Regensburg. Marke unauffällige, geglättete senkrechte Bugspur (Attest "Knitterung"), sonst sehr schöne Erhaltung. Ein attraktiver Brief aus der 1. Woche der 1. bayerischen Markenausgabe. Signiert Röhrl, Fotoattest Brettl BPP (2001)
3 Kreuzer hellblau, Platte 2, voll- bis überrandig, mit klar aufgesetztem gMR "10" und nebengesetztem Fingerhutstempel "AMPFING 17 7" (1852) auf Bischofsbrief an Karl August in München. Schöne und einwandfreie Erhaltung. Fotoattest Brettl AIEP (2016)
3 Kreuzer blau, Platte 2, 2 Einzelwerte, eine oben leicht berührt, sonst voll-bis breitrandig, mit gMR "261" und sauber nebengesetztem Halbkreisstempel "PFAFFENHOFEN a. Pfb. 8/5" auf Bischofsbrief-Hülle an Karl August in München. Schöne frische und ursprüngliche Erhaltung. Signiert Brettl BPP
3 Kreuzer blau, Platte 3, in leuchtender Farbe, unten voll-, sonst breit- bis überrandig, aus der linken oberen Bogenecke stammend, mit sauber auf- und nebengesetztem Umtauschstempel "ALTÖTTING 21/11" (1856) auf weißer, datierter Briefhülle an das Bischöfliche Ordinariat in Passau. Sehr schöne, frische und tadellose Erhaltung. Signiert Pfenninger
3 Kreuzer blau, allseits breitrandig, teils bayernbrüchig, mit klarem gMR "553" und sauber nebengesetztem Halbkreis "WALDFISCHBACH 3/3" auf handschriftlichem Bischofsbrief an Nikolaus von Weis in Speyer.
3 Kreuzer blau, Platte 5, waagerechter 3er-Streifen, farbfrisch und voll- bis breitrandig, mit gMR "472" und nebengesetztem Halbkreisstempel "26/8" auf Briefhülle an Lazarus Weißkopf, Sohn des Rabbiners David Seligmann Weißkopf, nach Frankfurt/Main.
3 Kreuzer blau und 4 Kreuzer braun, beide voll- bis breitrandig, mit gMR "526" und nebengesetztem Halbkreisstempel "TRAUNSTEIN 16 6" auf handschriftlicher Bischofsbrief-Hülle an Gregor in München. Ein schöner und seltener Brief der 3. Gewichtsstufe. Fotobefund Stegmüller BPP (2024)
3 Kreuzer blau, Platte 3, allseits breitrandig, mit oMR 32 und nebengesetztem DKr. "BAMBERG 29 MAI" (1854), als Nachsende-Frankatur auf Briefkuvert (obere und untere Rückklappe fehlend), frankiert mit Thurn und Taxis 1853, 1 Silbergroschen auf hellgrautürkis im senkrechten Paar, von Weimar an den Freiherr von von Seefried nach Bamberg und nachgesandt nach Bayreuth. Eine attraktive und sehr seltene Nachsende-Frankatur in sonst tadellose Erhaltung. Fotoattest Brettl BPP (2009)
Provenienz: 75. Corinphila-Auktion (1987)
1 Kreuzer rosa, oben voll- sonst breit- bis überrandig, unten mit Teil der Nachbarmarke, mit oMR "598" und sauber nebengesetztem DKr. "WÜRZBURG 4AUG 1862", auf teilweise vorgedrucktem Streifband "Vom Präsidium der XXIII. Versammlung deutscher Land- und Forstwirthe zu Würzburg", nach Leutenberg in Schwarzburg Rudolstadt mit vorderseitigen Bestellgeld-Vermerk. Marke winziger Eckknitter, sonst einwandfrei.
1 Kreuzer rosa, allseits breit- bis überrandig mit Teil der linken Nachbarmarke, mit Vorausentwertung durch gMR "215" (oben zusätzliche kleine Stempelteile) auf Drucksache (rückseitig nicht ganz komplett), mit teils vorgedruckter Adresse, mit nebengesetztem Halbkreis "MÜHLDORF 8/11" nach Freising. Ein sehr attraktives Stück in sonst einwandfreier Erhaltung. Signiert Brettl BPP
1 Kreuzer rosa, 2 Einzelwerte, farbfrisch, ein Wert rechts unten kurz berührt, sonst voll- bis breitrandig mit sauber aufgesetztem Halbkreis "LINDAU 18/6" (1862) auf kompletter Drucksache aus Triest mit vorderseitig im Absender Stempel, nach Schwyz in der Schweiz. Rückseitig teilweise erhaltener Agentenstempel aus Lindau. Eine attraktive und seltene Forwarded-Drucksache.
1 Kreuzer hellilarot, 2 Einzelwerte, mit 6 Kreuzer braun und 9 Kreuzer gelbgrün, mit klaren oMR "598" und nebengesetztem DKr. "WÜRZBURG 29 DEC 1857" auf Briefhülle via Innsbruck an den berühmten Maler, Bildhauer, Kunstsammler und Kunstagent König Ludwigs I, Johann Martin von Wagner, in die Villa Malta in Rom, die römische Residenz des bayerischen Königs. Die Marken sind farbfrisch und bis auf die 9 Kreuzer (oben Rand unauffällig angesetzt) voll- bis breitrandig. Schöne und sonst einwandfreie Erhaltung. Ein sehr attraktiver und interessanter Brief, etwa 3 Wochen nach dem von Wagner der Universität Würzburg seine gesamte Kunstsammlung übereignet hatte.
1850/58, 1 Kreuzer rosa im senkrechten Paar vom linken Bogenrand, 6 Kreuzer braun und 9 Kreuzer gelbgrün vom linken Bogenrand, bei dem Paar der rechte Rand unauffällig ergänzt, sonst alle voll- bis breitrandig, mit oMR "325" auf komplettem Faltbrief (innen mit gedruckter Werbung für diverse Bücher) mit nebengesetztem Langstempel "MÜNCHEN 13 JUN 1858" vom Verleger Georg Franz an den italienischen Botaniker und Geologen G. G. Bianconi in Bologna, Kirchenstaat, tarifgerecht frankiert für den Leitweg über Innsbruck und Verona mit 9 Kreuzern Vereinsporto und 8 Kreuzern Weiterfranko. Durch die 9 Kreuzer verläuft ein waagerechter Briefbug, sonst in einwandfreier Erhaltung. Ein interessanter Brief.
1 Kreuzer dunkelrosa, 6 Kreuzer braun und 9 Kreuzer gelbgrün, farbfrisch, teils leicht berührt, jedoch meist voll- bis breitrandig, die 9 Kreuzer breitrandig, aus der linken oberen Bogenecke stammend, mit klaren oMR "598" und nebengesetztem DKr. "WÜRZBURG 28 JUL. 1858"auf kleinem Faltbrief nach Rotterdam, mit "2" Silbergroschen ausgewiesenem Weiterfranko. Attraktive, frische und sonst einwandfreie Erhaltung. Fotoattest Brettl BPP (2008)
6 Kreuzer braun, waagerechtes Paar, farbfrisch und breitrandig, mit gMR "18" und nebengesetztem DKr. "AUGSBURG 18 JUL 1856" auf Briefhülle nach Mailand, portogerecht frankiert für den geschlossenen Transit durch die Schweiz.
9 Kreuzer blaugrün, senkrechtes Paar, farbfrisch und allseits breitrandig, dreiseitig mit Schnittlinien, rechts mit schmalem Bogenrand, mit gMR "217" und nebengesetztem Langstempel "MÜNCHEN 10 Mai. 1854" auf Briefkuvert an den griechischen Gesandten Konstantin Schinas nach Wien und nachgesandt nach Berlin, für letztere Strecke taxiert mit "18" Kreuzern bzw. "6" Silbergroschen. Leichte Beförderungsspuren, sonst einwandfrei. Ein interessanter Brief mit seltener Frankatur. Fotoattest Stegmüller BPP (2019)
9 Kreuzer maigrün, unten links leicht berührt, sonst voll- bis breitrandig, mit gMR "243" und nebengesetztem Halbkreis "NÜRNBERG 22 JUN. 1853" auf komplettem Faltbrief über die 'Prussian Closed Mail' nach Baltimore. Der Brief war mit 47 Kreuzern bis zum Bestimmungsort bezahlt, jedoch nur die Postvereinsgebühr frankiert; das Weiterfranko vorderseitig mit "11 Sgr." notiert, rückseitig mit "24 /14" (Kreuzern). Die Marke Gerücht unauffälliger Briefbug, sonst frische Erhaltung. Ein attraktiver und seltener Transatlantikbrief mit 'geteiltem Franko'. Fotoattest Stegmüller BPP (2012)
9 Kreuzer maigrün im waagerechten Paar, mit gMR "298" und nebengesetztem Halbkreis "ROTHENBURG a.d. T. 4/3" auf Briefhülle der 3. Gewichtsstufe an den Auswanderungsagenten Pokrantz nach Bremen. Da der Brief nur für die 2. Gewichtsstufe frankiert war, nachtaxiert "18 (Kreuzer) E.P." und "14" Grote vom Empfänger eingezogen. Oberrand ergänzt, Fotoattest Sem BPP (2004). Dazu 2 weitere Briefe an Pokrantz (mit 3er-Streifen 3 Kr. blau bzw. 6 Kr. braun) und Taxis-Brief an den Auswanderungsagenten Theobald, Pirmasens.
9 Kreuzer gelbgrün, farbfrisch und voll- bis breitrandig, unten mit ca. 8 mm Bogenrand, mit gMR "337" (ungewöhnlicherweise übergehend und auf dem Bogenrand abgeschlagen, die Marke nur minimal berührend), auf komplettem Faltbrief mit nebengesetztem Halbkreis "NEUMARKT 14/2" (1861), nach Wien. Ein ganz ungewöhnliches Stück in einwandfreier Erhaltung. Signiert Georg Bühler, Kurzbefund Stegmüller BPP
9 Kreuzer bläulichgrün, 2 Einzelwerte, einer allseits breitrandig, einer oben etwas angeschnitten und kleine Eckbugspur, mit gMR "217" und nebengesetztem L1 "MÜNCHEN 29 MAR 1851" auf Bischofsbrief-Hülle der 2.Gewichtsstufe an den Erzbischof von Köln. Ein attraktives und seltenes Stück. Fotoattest Stegmüller BPP (2024)
9 Kreuzer gelbgrün, farbfrisch und voll- bis breitrandig, mit sauberem gMR "317" und sauber nebengesetztem Halbkreis "SCHWEINFURT 3/8" (1855) auf komplettem Charge-Brief (Seitenklappen beschnitten) an Alexander von Humboldt in Berlin. Interessanter Brief-Inhalt über die Königin Marie von Bayern.
9 Kreuzer gelbgrün im 3er-Block, sogenannter 'Stuhl', mit oMR "114" und nebengesetztem Halbkreis "ERLANGEN 6/1" auf Briefhülle (seitliche Rückklappen verkürzt) an den bekannten Theologen Johann Carl Lindenberg nach Lübeck mit rückseitigem Distributionsstempel. Die Einheit mit kleiner Randergänzung, sonst einwandfrei. Eine in dieser Form außerordentlich seltene Frankatur der 3. Gewichtsstufe. Fotobefund Sem BPP (2006)
9 Kreuzer gelbgrün, 2 Einzelwerte, beide farbfrisch und breitrandig, mit dreimal klar aufgesetztem gMR "160" und nebengesetztem Halbkreis "KITZINGEN 6/12" (1851) auf komplettem Faltbrief über Frankreich nach Philadelphia. Für den Brief aus Franken wären in der 1.Gewichtsstufe 24 Kreuzer Porto erforderlich gewesen; das 18 Kreuzer-Porto galt nur für Briefe aus der Pfalz, nichtsdestotrotz mit "P.D." gekennzeichnet und unbeanstandet befördert. Ein interessanter und seltener früher Transatlantik-Brief.