372nd Auction - The ERIVAN Collection
14th December 2019 in Wiesbaden
1851, 1. Auflage, 1 Kreuzer schwarz auf sämisch, farbfrisch und allseits voll- bis breitrandig mit leicht und zentrisch aufgesetzter Nr. "64" und nebengesetztem Langstempel "HUNDHEIM" auf vollständiger Vertreter-Drucksache mit vorderseitigem Absenderstempel der Firma C.F. Held aus Frankfurt und innen datiert "Frankfurt a./M. 10. Mai 1851", nach Walldürn bei Buchen mit rückseitigem Ankunftsstempel vom 16. Mai. Feinste tadellose und ursprüngliche Erhaltung. Nummernstempel-Briefe von Hundheim sind außerordentlich selten, da die Postexpedition des kleinen Ortes bereits 1859 wieder geschlossen wurde; in der Kombination mit dem Langstempel ist nur ein weiterer Beleg bekannt. Ein ganz außergewöhnliches und schönes Ganzstück der Nr. 1, 10 Tage nach ihrer Ausgabe. Signiert Pfenninger und Fotoattest Stegmüller BPP (2019)
3 Kreuzer schwarz auf orangegelb, breit- bis überrandig, rechts mit Teil der Nachbarmarke, mit blauer Nr. "144" und ebenfalls blauem Langstempel "THIENGEN" auf komplettem Faltbrief vom 31.10.1851 nach Rotzel; minimale Patina, sonst tadellos. Ein schöner Brief mit seltener Stempelkombination. Signiert Hartmann und A. de Cock, Kurzbefund Stegmüller BPP
Provenienz: André de Cock (153. Bühler-Auktion, 1968)
9 Kreuzer auf altrosa im senkrechten 5er-Streifen, farbfrisch und überwiegend voll- bis überrandig geschnitten, nur an 3 Stellen berührt, mit viermal klar aufgesetzter Nr. "43" und nebengesetztem roten Rahmenstempel "FREIBURG 3. Jan." auf Chargé-Briefvorderseite adressiert "An den Kaiserlich Österreichisch bevollmächtigten Minister Freiherrn von Menshengen" in Frankfurt a/M.. Die mittlere Marke mit kleinem Aufnadelungsloch und der Streifen links durch Randklebung bzw. inhaltsbedingt etwas bestoßen, die obere Marke unauffällige vorderseitige kleine Papieraufspaltung, sonst einwandfrei; insgesamt frische und attraktive Erhaltung. Die Frankatur bezahlt die 5. Gewichtsstufe im 3. Rayon des Postvereins, zusätzlich mussten 6 Kreuzer Chargé-Gebühr bar bezahlt werden. Größte registrierte gebrauchte Einheit dieser Marke und als solche Unikat. Ein ganz außergewöhnliches Stück, welches sich vor Erwerb durch Erivan Haub über 140 Jahre im Besitz der Empfänger-Familie befand. Fotoattest Stegmüller BPP (2019)
1853, Farbänderung 1 Kreuzer schwarz auf weiß im waagerechten Kehrdruck-3er-Streifen mit 11,5 mm breitem Zwischensteg, mit zweimal sauber aufgesetzter Nr. "155" WEINGARTEN auf Briefstück. Die kopfstehende Marke zeigt eine starke Klischéeversetzung und ist dadurch bedingt verschnitten, so dass die unten fehlende Schriftleiste durch die der oberen Nachbarmarke quasi ersetzt wird. Abgesehen von dieser verwendungsbedingten Unvollkommenheit befindet sich das Stück in einwandfreier Erhaltung. Vollständige Brückenpaare sind bei Baden allesamt selten, abgesehen von den etwas häufigeren Paaren der 3 Kreuzer auf gelb zählen sie alle zu den großen Seltenheiten der Altdeutschland-Philatelie. Von der 1 Kreuzer schwarz auf weiß haben wir nur ein weiteres Kehrdruckpaar mit breitem Zwischensteg registriert. Eines der bedeutendsten Stücke der Baden-Philatelie. Signiert Köhler und Fotoattest Stegmüller BPP (2019)
Provenienz: Sammlung Schwarz (10. Heinrich Köhler-Auktion, 1914), 175. Grobe-Auktion (1979), Prof. Dr. Rolf Koch (1990)
1853, Farbänderung, 3 Kreuzer schwarz auf grün im 4er-Block, allseits breit bis überrandig aus der linken unteren Bogenecke stammend und in besonders schöner frischer und tiefer Farbe, mit sauber aufgesetzter Nr. "24" CARLSRUHE auf Briefstück. Zweifellos der qualitativ hochwertigste 4er-Block dieser Marke. Fotoattest Stegmüller BPP (2019)
Provenienz: Kanzleirat Metzger (105. Heinrich Köhler-Auktion, 1940). John Boker jr. (1988)
1858, 3 Kreuzer schwarz auf blau mit zusätzlichem rückseitigem Druck (dieser kopfstehend und senkrecht verschoben), voll- bis breitrandig mit leicht aufgesetztem Nummernstempel. Leichte senkrechte Bugspur, sonst einwandfrei. Da der erste Druckgang zu schwach ausfiel, wurde aus Sparsamkeitsgründen ein zweiter (und dann kräftiger) Druck auf der Rückseite des Bogens angebracht. Eine markante und außerordentlich seltene Abart, wir haben nur ein weiteres Stück (ex Sammlung Bloch) registriert. Fotoattest Stegmüller BPP (2019)
Provenienz: 127. Mohrmann-Auktion (1968), John Boker jr. (1986)
1862/66, Wappen weit gezähnt 1 Kreuzer schwarz und 3 Kreuzer rosa, beide farbfrisch und gut gezähnt mit sauber auf- und zusätzlich nebengesetztem blauem Zierrahmen-Stempel "NEUSTADT." auf rückseitig nicht kompletter Nachnahme-Briefhülle nach Staufen; unter dem nebengesetzten Stempel handschriftliches Datum "27.12.67". Die 3 Kreuzer leichte Bugspur wo sie ursprünglich links um den Rand des Briefes geklebt war, sonst einwandfrei. Ein sehr schöner Beleg des seltenen Stempels; wir haben nur einen weiteren Brief mit dem blauen Zierrahmen-Stempel registriert. Kurzbefund Stegmüller BPP
3 Kreuzer rosa, farbfrisch und einwandfrei gezähnt mit sauber aufgesetztem Ovalstempel "BADEN" ohne Datum, auf komplettem Faltbrief mit nebengesetztem Einkreisstempel "BADEN 16 NOV" (1868) nach Oberammergau. Ein schöner und seltener Brief. Signiert Kruschel und Unverferth, Fotoattest Stegmüller BPP (2019)
1862, Wappen weit gezähnt, 3 Kreuzer rosa, farbfrisch und gut gezähnt mit zentrisch und klar aufgesetztem Einkreisstempel "PFORZHEIM 30 DEZ" auf amtlicher "Correspondenz-Karte" nach Mannheim mit Ankunftsstempel vom nächsten Tag. Die Marke rechts oben minimale Tönungsstelle in der Zähnung, sonst einwandfrei und sehr frisch. Frankierte Korrespondenzkarten von Baden sind selten, mit der Nr. 18 ist nur dieses eine Exemplar bekannt. Fotoattest Stegmüller BPP (2019)
1862/66, Wappen weit gezähnt, 9 Kreuzer lebhaftrötlichbraun, bis auf einen verkürzten Zahn rechts gut gezähnt und farbfrisch mit klar aufgesetztem Doppelkreisstempel "LÖRRACH 19 Mrz." (1868) auf kleiner gelber Briefhülle nach Mülhausen im Elsaß mit "3" Kreuzern ausgewiesenem Weiterfranko. Ein besonders hübscher, farbiger kleiner Brief. Signiert Bloch und Kurzbefund Stegmüller BPP
9 Kreuzer gelbbraun, farbfrisch und bis auf einen kurzen Zahn rechts gut gezähnt, mit klarem Ovalstempel "MANNHEIM BAHNHOF 6 Sep." (1866) auf Faltbrief nach Troyes in Frankreich mit ausgewiesenem Weiterfranko von "6" Kreuzern. Sehr schönes Stück. Kurzbefund Stegmüller BPP
1862, Wappen weit gezähnt, 30 Kreuzer dunkelgelblichorange im senkrechten Paar, farbfrisch und einwandfrei gezähnt mit Einkreisstempel "CARLSRUHE STADT-POST 13 FEB." sowie auf die obere Marke leicht übergehendem roten Rahmenstempel "P.P." auf größerem Briefstück einer Übersee-Frankatur. Ein besonders schönes Paar in tadelloser und sehr frischer Erhaltung. Mehrfach signiert und Fotoatteste Englert BPP (1984) und Stegmüller BPP (2019)
Provenienz: 284. Heinrich Köhler-Auktion (1994)
30 Kreuzer dunkelgelblichorange und senkrechtes Paar 6 Kreuzer ultramarin, alle farbfrisch und einwandfrei gezähnt mit jeweils klar aufgesetztem Doppelkreisstempel "VILLINGEN 7 JUL" (1871) auf Briefkuvert über England nach Buenos Aires, Argentinien. Der Brief ist mit 42 Kreuzern portogerecht frankiert, 10 3/4 Silbergroschen Weiterfranko vorderseitig notiert. Ein besonders schöner Brief mit dem Höchstwert der Wappenausgabe mit seltener Südamerika-Destination. Signiert Drahn, Thier und Seeger sowie Qualitäts-Prüfungsbefund Maria Brettl (1992) und Fotoattest Stegmüller BPP (2019)
Provenienz: Sammlung Lohmann (196. Heinrich Köhler-Auktion, 1970)
1863, Umschlag 3 Kreuzer karminrosa im Kleinformat mit zweimal sauber abgeschlagenem blauen Rahmenstempel "LAHR 31 AUG. ZUG" auf dem Wertstempel und nebengesetzt, adressiert nach Engen mit rückseitigen Bahnpost- und Ankunftsstempeln.
1866/67, Umschlag 9 Kreuzer rotbraun mit links unten aufgesetztem Aufgabestempel "BIBERACH 31 DEZ." nach Bergedorf mit neben dem Wertstempel abgeschlagenem blauen Durchgangsstempel des Stadtpostamtes von Hamburg vom 2.1.1867; rückseitig Durchgangsstempel "HAMBURG NACHTS" des hannoveranischen Postamtes sowie Ankunftsstempel "BERGEDORF 2 1 III". Der Umschlag rückseitig etwas rauh geöffnet, sonst gute Erhaltung.
1863/64, Umschlag 9 Kreuzer braun mit Zufrankatur 1862/66, 9 Kreuzer fahlbraun und 1 Kreuzer schwarz im waagerechten Paar, alle gut gezähnt und farbfrisch (das Paar teilweise getrennt) mit kleinem Doppelkreisstempel "HEIDELBERG 5 OKT" (1865) nach Semershof, Lettland, mit Leitvermerk "par Berlin, Riga, Sennen und Romeskalen, Relais". Der Brief ist portogerecht frankiert nach dem Tarif von 1863 mit 9 Kreuzern Vereinstaxe und 11 Kreuzern (=3 Silbergroschen) Weiterfranko für Rußland. Ein Teil der oberen Rückklappe fehlt, zwei öffnungsbedingte Risse mit Falzen gestützt. Ein attraktiver Auslandsbrief mit einmaliger Frankaturkombination. Signiert Kurt Maier, Berlin und Fotoattest Stegmüller BPP (2019)
Provenienz: Dr. Heinz Jaeger (332. Heinrich Köhler-Auktion, 2008)